Attika hat eine Fläche von rund 3.800 km² und wird in 8 Regionalbezirke mit insgesamt 66 Gemeinden gegliedert. Die Einwohnerzahl bestimmt die Anzahl der Abgeordneten, welche in den Regionalrat entsandt werden.
In dieser Region liegt Piräus, der drittgrößte Mittelmeerhafen und zugleich größte Passagierhafen Europas. Er ist der historische Hafen der Hauptstadt Athen. Der an der Ostküste liegende Hafen Rafina ist wegen der Fährverbindungen zu den Kykladen und nach Euböa ebenfalls von großer Bedeutung.
Etymologisch gesehen leitet sich Piräus (Πειραιάς) von peraieús (Fährmann), peiraióō (hinüberbringen) und péra (gegenüber) ab. Ein Bezug zu Fährdiensten zwischen Piräus und "Phaleron", dem bis 493 v. Chr. einzigen Hafen von Athen, liegt nahe.
Bekannte antike Stätten der Region sind das Kap Sounion an der Südspitze Attikas, die historischen Stätten der Hauptstadt Athen und der nordwestlich von Athen liegende Ort Eleusis, bekannt durch die "Mysterien der Eleusis". Bedeutsame archäologische Funde, einer Raubgrabung entstammend, befinden sich in Privatbesitz in New York - sie werden auf das Spätneolithikum (3500 bis 2800 v. Chr.) datiert. Kap Sounion liegt etwa 70 km südöstlich von Athen. Der Tempel des Poseidon, 60 m über dem Meer, wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut und ermöglicht einen herrlichen Ausblick auf die Ägäis mit den Inseln Kea, Kythnos und Serifos. Der Legende nach stürzte sich hier König Ägeus, Namensgeber der Ägäis, in den Tod. Seeleute erflehten im Poseidontempel für ihre Reise die Gunst des Meeresgottes. Auch Eleusis liegt auf einem über 60 m hohen Felsen. Bei Ausgrabungen ab dem 19. Jahrhundert wurden viele, meist aus der Römerzeit stammende Ruinen freigelegt. Die Mysterien von Eleusis waren ein Teil des Staatskultes der Athener. Dies waren kulturelle Handlungen, die mit einem Umzug von Athen nach Eleusis endeten.
"Attisches Licht" gab es bereits in der Antike. Der griechische Schriftsteller Aristides berichtete von einer Lichtkrone über Athen. Der deutsche Schriftsteller Erhart Kästner beschrieb 1953 in "Ölberge, Weinberge" ein gelbgoldenes Licht. Der Begriff ist aber vor allem eine Metapher für den freien Geist der antiken Kultur.
Athen beherbergt viele Sehenswürdigkeiten wie den Areopag, die Pnyx, den Zeustempel, die griechische und römische Agora mit dem Hephaistos-Tempel und dem Turm der Winde und natürlich die Akropolis mit Parthenon und Erechtheion. Erste Siedlungsspuren stammen aus dem Neolithikum. Unter anderem herrschten Römer, Byzantiner und Osmanen über die Stadt.
Epirus hat eine Fläche von rund 9.200 km² und wird in die Regionalbezirke Arta, Ioannina, Preveza und Thesprotia gegliedert. Insgesamt hat die Region 18 Gemeinden.
Epirus ist eine gebirgige Region im Nordwesten Griechenlands. Das Pindosgebirge durchzieht die Region von Nord nach Süd und sorgt für ein alpines Klima. Der Smolikas, in Luftlinie etwa 50 km nördlich von der Hauptstadt Ioannina gelegen, ist mit 2.637 m der höchste Gipfel der Gebirgskette und bietet in einsamen Landschaften sogar Lebensraum für Bären, Wölfe und Luchse.
Um den Türken nicht in die Hände zu fallen, flüchteten 63 souliotische Frauen mit ihren Kindern auf eine Klippe unweit des heutigen Dorfes Kamarina. Als Ali Paschas Truppen näherkamen begingen sie durch einen Sprung in die Tiefe Selbstmord. Das Monument von Zalongo, vom Athener Bildhauer George Zongolopoulos entworfen, wurde am 11. Juni 1961 eingeweiht. Es gilt als Symbol der Selbstaufopferung und des freien Geistes.
Der Epirus gehört mit etwa 36 Einwohner pro km² nach Westmakedonien und Zentralgriechenland zu den am dünnsten besiedelten Regionen Griechenlands. Auch die Landwirtschaft ist durch den gebirgigen Charakter der Region geprägt. Weidewirtschaft sicherte bisher einen hohen Anteil an der innergriechischen Fleischproduktion, in den letzten Jahren zeichnete sich jedoch ein steter Rückgang ab. Sonst gibt es nur wenige verwertbare Ressourcen. Neben der Erzeugung von Milchprodukten wird in der Nähe von Ioannina Tabak angebaut. Steigerungen verzeichnet der Tourismus, vor allem in der Sparte Ökotourismus boomt diese Region.
Die 2011 in Kraft getretene Reform der Verwaltung führte zur Neustrukturierung der Verwaltungsgliederung in ganz Griechenland. Für die Region Epirus bedeutete dies eine Reduzierung auf 18 Gemeinden.
Die Kokori Bogenbrücke bei Tsepelovo
Die Kokori Bogenbrücke bei Tsepelovo
Die Hauptstadt Ioannina hatte bei der Volkszählung 2011 etwas über 112.000 Einwohner. Im Zentrum der Stadt findet man enge Gässchen und eine deutliche Prägung aus der osmanischen Besatzungszeit. Umliegende Gemeinden wurden bei der Verwaltungsreform als Gemeindebezirke eingegliedert, darunter bekannte Orte wie Perama (Πέραμα) und Pamvotida (Παμβώτιδα). Die Stadt liegt am Westufer des natürlichen Pamvotida-Sees (λίμνη Παμβώτιδα) in beinahe 480 m Seehöhe und ist Sitz einer Universität mit etwa 20.000 Studenten.
In den 1950er Jahren bildete der Pamvotida-See zusammen mit dem, mittlerweile künstlich ausgetrockneten, Lapsista-See ein einzigartiges hydrologisches System. Mehrere Quellen am Fuße des Berges Mitsikeli haben es mit klarem Wasser gespeist. Zahlreiche Eingriffe haben dieses System zerstört.
Ioannina wurde bereits 879 das erste Mal geschichtlich erwähnt. Ab 1430 war die Stadt unter osmanischer Herrschaft und wurde dadurch maßgeblich geprägt. Wie in nur wenigen Städten Griechenlands konnte hier ein Moschee aus der osmanischen Zeit als Kulturdenkmal erhalten werden. Karolos Papoulias, ehemaliger Präsident Griechenlands, Hierotheos Vlachos, orthodoxer Bischof und Theologe sowie der 1980 geborene Fußballspieler Dimitrios Pappas sind einige bekannte Söhne der Stadt.
Nikolaus Gage (Νικόλαος Γκατζογιάννης), am 23. Juli 1939 im Dorf Lia, Regionalbezirk Filiates, geboren, emigrierte 1949 mit seinen Geschwistern in die Vereinigten Staaten. 1983 schrieb er ein Buch über die Ereignisse im Epirus während des griechischen Bürgerkrieges, das Leben und die Hinrichtung seiner Mutter. Der Bestseller "Eleni" erhielt internationale Anerkennung, wurde in 26 Sprachen übersetzt, von der National Book Review als beste Biografie nominiert und 1985 von der Royal British Literary Society mit dem Heinemann Award ausgezeichnet. In Griechenland gab es aber auch heftige Reaktionen, so erteilte unter anderem Ministerpräsident Andreas Papandreou keine Drehgenehmigung für die Verfilmung von "Eleni".
Das Hafenstadt Parga ist wie ein Amphitheater in einen direkt an der Küste liegenden Hang gebaut und ein beliebtes, lebhaftes Urlaubsziel. Gegenüber der Stadt befindet sich die kleine Insel Panagia mit einer Kirche und venezianischen Gebäuden. Die erste Erwähnung unter dem heutigen Namen findet sich im Jahr 1318. Über der Stadt thront die gleichnamige Festung. Sie wurde immer wieder angegriffen und zerstört, unter anderem auch 1537 von Hayreddin Passa, auch Barbarossa genannt, ein Korsar und Admiral der osmanischen Flotte. Er war als Pirat berüchtigt und versetzte den gesamten Mittelmeerraum in Angst und Schrecken. Am 28.09.1538 trat er mit seiner Flotte bei Preveza erfolgreich gegen die des christlichen Bündnisses an. Die Venezianer errichten die Burg 1792 zum dritten und letzten Mal und auch die Angriffe von Ali Pascha von Ioannina konnten ihr nichts anhaben. 1797 wurde Parga französisch und ab 1814 hatten die Engländer das Sagen. Sie verkauften es 1819 an Ali Pascha. Die Einwohner von Parga flohen noch im März desselben Jahres nach Korfu, um der Versklavung zu entgehen. Sie nahmen sogar die Gebeine ihrer Vorfahren mit. Ali Pascha erweiterte die Festung mit Harem und Hamam und gestaltete das Schlossgelände radikal um. Heute kann "the Venetian Castle of Parga" kostenlos besichtigt werden und es finden Theaterveranstaltungen und Ausstellungen statt, auch eine Cafeteria ist vor Ort.
Epirus ist auch die Bezeichung für eine historische Region. Die Grenzen lagen im Norden etwa bei Vlora im heutigen Albanien und im Süden beim Ambrakischen Golf (Αμβρακικός κόλπος). Das Pindos-Gebirge bildete die Ostgrenze zu Mazedonien und Thessalien.
Die Region hat eine Fläche von rund 2.300 km² und gliedert sich in die Regionalbezirke Ithaka, Kefalonia, Kerkyra, Lefkada und Zakynthos. Insgesamt hat die Region 7 Gemeinden.
Die Hauptstadt der Ionischen Inseln ist die Stadt Korfu auf der gleichnamigen Insel. Blättert man in der Geschichte der Inseln zurück tauchen interessante Begebenheiten auf. So waren sie, im Gegensatz zu allen anderen Teilen Griechenlands, nie ein Teil des Osmanischen Reichs. Sie gehörten bis 1797 zur Republik Venedig, standen also vor allem unter italienischem Einfluss. Die Inselgruppe hieß von 1800 bis 1807 „Republik der Sieben Inseln“ und von 1815 bis 1864 „Vereinigte Staaten der Ionischen Inseln“. Nach mehreren Eroberungen und Rückeroberungen durch verschiedene Mächte trat die Inselgruppe im Jahre 1864 nach einer parlamentarischen Abstimmung dem griechischen Staat bei. Die Präfektur-Aufteilung wechselte mehrmals und wurde 2011 endgültig auf 5 Regionalbezirke mit insgesamt 7 Gemeinden festgelegt.
ΠΝΕΥΜΑ ΑΡΧΑΙΟ Αρχαίο Πνεύμ 'αθάνατον, πατέρα αγνέ του ωραίου, του μεγάλου και τ' αληθινού, κατέβα, φαλερώσου κι άστραψ 'πέρα εδώ στη δόξα της δικής σου γης και & tgr;' ουρανού. Στο δρόμο και στο πάλεμα και στο λιθάρι, στων ευγενών Αγώνων λάμψε τιν ορμή, και με τ‘στεφάνωσε κλωνάρι αμάραντο και σιδερένιο πλάσε κι άξιο το κορμί. ,Άμποι, βουνά και πέλαγα φέγουν μαζί σου σαν ένας λευκοπόρφος μέγας ναός, και τρέχει στο ναό Αρχαίο Πνεύμ 'αθάνατο, κάθε λαός.
Die Ionische Universität in der Stadt Korfu wurde 1984 gegründet. Bekannter ist jedoch die sogenannte „Ionische Schule“, die die musikalische Bildung im Land wesentlich geprägt hat. Ihr entstammt auch die „Olympische Hymne“ (Ολυμπιακός Ύμνος). Sie wurde vom Komponisten Spyros Samaras und dem Texter Kostis Palamas für die ersten olympischen Spiele der Neuzeit (1896 in Athen) geschrieben. Sie ist die offizielle olympische Festmusik. Hier der Originaltext:
Die 'Alte Venezianische Festung' in Korfu Stadt
Die 'Alte Venezianische Festung' in Korfu Stadt
Die Musik der griechische Nationalhymne „Ymnos is tin Eleftherian“, Hymne an die Freiheit, wurde vom „Vater“ der Ionischen Schule, Nikolaos Mantzaros geschrieben. Der Text entstammt einem 1823 von Dionysios Solomos geschriebenen, 158 strophigen Gedicht. Das Lied ist seit 1966 auch die Nationalhymne der Republik Zypern – und somit die einzige Hymne, die in identischer Version von zwei souveränen Staaten zugleich verwendet wird. Dem nicht genug, sie wird als Erinnerung an das Ursprungsland auch bei Feierlichkeiten der Olympischen Spiele gespielt.
Bis etwa 1952 wurde auf Kefalonia und Zakynthos noch die venetische Sprache (das Venetische, ein norditalienischer Dialekt) gesprochen. Durch verheerende Erdbeben kam es zu demografischen Veränderungen und so verschwand das Venetische. Die Sprache ist aber noch in Volksliedern und Gedichten erhalten.
Die Region Kreta hat eine Fläche von rund 8.300 km² und wird in die Regionalbezirke Chania, Iraklio, Lasithi und Rethymno gegliedert. Insgesamt hat die Region 24 Gemeinden.
Iraklion ist mit seinen rund 174.000 Einwohnern nicht nur die größte Stadt Kretas, sondern als Hauptstadt auch das Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum der Insel. Die Herkunft des Namens Kreta ist unklar, schon in der Antike gab es unterschiedliche Auffassungen. So werden verschiedene Frauennamen, ein mythischer König und mythische Erstbewohner der Insel als Namensgeber genannt. In der mykenischen Kultur existierte die Bezeichnung Keresijo und in der Ilias berichtet Homer vom griechischsprachigen Volk der Insel, den Eteokreter (Έτεόκρητες ) - den wahren Kreter. Als venezianische Kolonie trug die Insel den Namen Candia, die Osmanen nannten sie Girit und heute spricht man im Neugriechischen von Kriti (Κρήτη).
Die Eteokreter gelten als die Nachfahren der Minoer. Sie bildeten auch während der Herrschaft der Mykener um etwa 1450 v. Chr. den Großteil der Bevölkerung. Erst durch die Besiedlung der Dorer nach 1100 v. Chr. wurden die Eteokreter allmählich eine Minderheit, die aber noch bis in die hellenistische Zeit im Osten der Insel lebten.
Die größte griechische Insel befindet sich 294 km nordöstlich der afrikanisch-libyschen Küste und nur 180 km südwestlich der asiatisch-türkischen Küste. Das Gewässer südlich der Insel trägt den Namen Libysches Meer (Λιβυκό Πέλαγος). Kreta wird von Gebirgen durchzogen, der höchste Berg ist der Psiloritis (Ψηλορείτης) im Ida-Gebirge mit immerhin 2.456 m. Kreta ist ein aus dem Meer ragender Teil der Südägäischen Inselbrücke. Diese ist auf Landkarten gut zu sehen: Peloponnes-Kreta-Karpathos-Rhodos-Anatolisches Festland. Generell kann man in Südkreta steilere Gebirgshänge vorfinden, zur Nordküste hin verlaufen sie deutlich flacher. Die Küstenlänge beträgt 1.066 km. In den Bergen gibt es fruchtbare Flächen, wie die Lasithi-Hochebene auf etwa 800 m Seehöhe oder die auf 1.100 m liegende Omalos-Hochebene. Beliebte Wanderziele sind neben dem Gebirge auch die zahlreichen tiefen Schluchten, wie die Samaria- , die Imbros- oder die Aradenaschlucht.
Die Aradena Schlucht im Südwesten Kretas wurde wegen ihrer Größe von den alten Sfakianern "Fárangas" (Φάραγγας) genannt. Dies unterscheidet sich von "Farángi" (Φαράγγι), der üblichen Bezeichnung für eine Schlucht.
Auf Kreta existieren mehrere Klimazonen, die Sommer sind heiß und trocken, im Gegensatz dazu gibt es milde und regenreiche Winter. In den Bergen fällt viel Schnee. 300 Sonnentage im Jahr machen Kreta zu einer der sonnigsten Inseln des Mittelmeeres. In der Landwirtschaft dominiert die Verwertung von Oliven. Kreta ist einer der größten Olivenöl-Exporteure der EU. Aus Weintrauben werden größtenteils Rosinen produziert und auf den Hochebenen gibt es durchaus nennenswerten Gemüseanbau.
Agia Galini an der kretischen Südküste
Agia Galini an der kretischen Südküste
Die kretische Wildziege, auch Agrimi oder Kri-Kri genannt, ist in ihrer Existenz stark bedroht. Von der Mittelmeer-Mönchsrobbe existiert nur noch eine Restpopulation, etwa 350 bis 450 Stück. Dadurch wird sie zu einem der seltensten Tiere in Europa. Bedroht sind auch die früher als „Lämmergeier“ gnadenlos gejagten Bartgeier, welche oft mit den über den Schluchten kreisenden Gänsegeiern verwechselt werden. Ebenfalls selten sind Eleonoren- und Wanderfalken sowie Stein- und Habichtsadler.
Eine weitere kretische Besonderheit ist der auffallende Dialekt. Besonders im Süden ist er ausgeprägt und es gibt sogar lokale kretische Radiosender (Erotokritos Fm 87.9 | Live auf erotokritos.gr), die ihr Programm fast komplett in „Kretisch“ ausstrahlen. Illegaler Waffenbesitz hat auf Kreta eine lange Tradition und ist ein besonderes Merkmal der Insel. Freudenschüsse bei Feierlichkeiten mit nicht registrierten Waffen sind Sitte. Und wer in der Sfakia unterwegs ist kennt sie; denn man kann sie gar nicht übersehen – die oft bis zur Unleserlichkeit zerschossenen (Verkehrs)tafeln.
Auch die griechischen Volksmusik geht auf Kreta eigene Wege. Die vorherrschenden Instrumente sind die Lyra, verschiedene Arten des Bouzouki und das Laouto. Bekannte Vertreter dieser Musikrichtung sind unter anderen Mikis Theodorakis, Psarandonis und sein 1980 verstorbener Bruder Nikos Xylouris sowie Yannis Markopoulos. - Sirtaki, der "kleine Syrtos", gilt nicht als originär kretisch, obwohl dies Filmmusik für "Zorba the Greek" von Mikis Theodorakis geschrieben wurde. Der Tanz dazu, 1964 von Hauptdarsteller Anthony Quinn und seinem Kollegen Alan Bates choreographiert [1], wurde mit dem Film international bekannt und gilt mittlerweile als nationales Kulturgut.
Kreta ist geschichtsträchtiger Boden. Ab etwa 6000 v. Chr. gibt es durch archäologische Funde bewiesene Besiedelung. Minoer und Mykener sind uns aus dem Geschichtsunterricht bekannt. Etwa ab Christi Geburt verwalteten die Römer die Insel. Die spätere byzantinische Epoche wurde durch einfallende Muslime für etwa 150 Jahre unterbrochen. Ab 1645 ergriff das Osmanische Reich endgültig Besitz von der Insel „Girit“ und erst 1913 wurde Kreta offiziell ein Teil Griechenlands. Als Folge kam es 1923 zu einem umfassenden Bevölkerungsaustausch. Rund 50.000 Türken mussten die Insel verlassen und viele Griechen aus Kleinasien siedelten sich auf Kreta an. Die furchtbaren Zeiten des Zweiten Weltkrieges gingen im März 1946 in einen Bürgerkrieg über, welcher erst im Oktober 1949 ein Ende fand.
Mittelgriechenland hat eine Fläche von rund 15.500 km² und wird in die Regionalbezirke Böotien, Euböa, Evrytania, Fokida und Fthiotida gegliedert. Insgesamt hat die Region 25 Gemeinden.
Die Region teilt sich in fünf Regionalbezirke, die Hauptstadt ist Lamia. Sie hat rund 75.000 Einwohner und liegt im Regionalbezirk Fthiotida (Φθιώτιδα). Der Name der Stadt soll von Lamia, der Tochter des Poseidon abgeleitet sein. Es gibt aber auch Quellen, die anderes behaupten. Die Nahrungsmittelindustrie ist die Haupteinnahmequelle der Stadt, in der auch eine bedeutende Landwirtschaftsmesse stattfindet.
"Thermopylae" ist in der griechischen Mythologie auch ein Eingang zum Hades. Ein griechischer Mythos besagt, dass hier Herakles den mit Hydragift versetzten Umhang, den er nicht ausziehen konnte, abwaschen wollte. Dabei wurde der Fluss heiß und ist seitdem so geblieben. Das Gift verursachte ihm unerträgliche Schmerzen und letztendlich warf er sich auf einen am Berg Oeta selbsterbauten Scheiterhaufen und starb.
Südlich der Stadt entspringen heiße, schwefelhaltige Quellen, die Thermopylen (Θερμοπύλαι - Heiße Pforten). Am 11. August 480 v. Chr. fand hier die berühmte erste Schlacht bei den Thermopylen statt. Ein Hopliten-Heer des griechischen Bündnisses unter Führung von König Leonidas kämpfte gegen die Armee des Perserkönigs Xerxes.
Der Regionalbezirk Böotien entspricht in etwa der gleichnamigen historischen Landschaft. Sie wurde in der Antike nach den dortigen Rinderweiden benannt und wurde vom Volksstamm der Boioter (Βοιωτοί) bewohnt. Dieses Gebiet ist ein im Norden und Süden von Bergen begrenztes Tiefland. Der Regionalbezirk gliedert sich in sechs Gemeinden: Aliartos-Thespies, Distomo-Arachova-Andikyra, Livadia, Orchomenos, Tanagra und Thiva. In der Antike dominierte das bedeutende Theben, die von Homer erwähnte „Stadt der sieben Tore“ die Region. Heute befindet sich hier die Stadt Thiva (Θήβα) mit dem Archäologischen Museum Theben, mykenischen Gräbern, der byzantinischen Kirche Agia Fotini und anderen Sehenswürdigkeiten.
Der Regionalbezirk Euböa umfasst die Inseln Euböa und Skyros, sowie ein kleines Gebiet auf dem Festland bei Chalkida. Die Insel Euböa (Εύβοια, Aussprache: [ˈɛvia]) ist nach Kreta die zweitgrößte griechische Insel und hat zwei Brücken zum Festland. Dabei wird ein Meerenge überbrückt, die mit 40 m die schmalste der Welt ist. Die Strömung der Enge wechselt häufig und plötzlich ihre Richtung. Bereits im Jahr 410 v. Chr. wurde hier die erste Brücke errichtet.
Die "neue" mehrspurige Hängebrücke im Süden der Stadt wurde am 09.07.1993 eröffnet. Die Pylonen sind 90 m hoch und die Fahrbahn wird von 144 Tragseilen gehalten. Sie verbessert die Verkehrssituation zwischen der Insel Euböa und dem Festland wesentlich. Die, mitten in der Stadt und an der engsten Stelle der Meerenge gelegene alte Brücke wird dadurch entlastet.
Der Name Εὔβοια leitet sich von εὖ „gut“ und βοῦς „Rind“ ab und wird als „Land der wohlgenährten Rinder“ gedeutet. Bergbau, Marmor und Walnüsse haben wirtschaftliche Bedeutung, ebenso wie ein moderater Tourismus an den Küsten. Skyros (Σκύρος) gehört geografisch zu den Nördlichen Sporaden. Sie ist die größte dieser Inselgruppe und im Süden gebirgig und unbewohnt. Der nördliche Teil hingegen hat eine üppige Vegetation und ist großflächig mit Aleppo-Kiefern bewachsen. Skyros ist für seine Marmorsorten bekannt. Die Farbtöne des Gesteins reichen von dunkel- bis hellrot und von violett bis braun. Auch die Karnevalsbräuche und das halbwilde Skyros-Pony sind ausschließlich auf dieser Insel zu finden. Diese autochthone Pferderasse hat ein Stockmaß von 90 bis 110 cm und ist mittlerweile vom Aussterben bedroht.
Der Regionalbezirk Evrytania hat keinen Zugang zum Meer, die Hauptstadt trägt den Namen Karpenisi (Καρπενήσι). Die Landschaft ist größtenteils gebirgig und so gibt es kaum Flächen für Landwirtschaft. Früher war die Bevölkerung sehr arm, es reichte oft nur zum Überleben. Getreide wurde durch Mais ersetzt, so auch im „Bobota“, ein Maisbrot der Region. In heutiger Zeit finden die Bewohner der Region Arbeit in der Landwirtschaft und im langsam zunehmenden Tourismus. So auch im Skigebiet Velouchi (Βελούχι) auf dem Tymfristos (Τυμφρηστός), einem Berg im südlichen Pindos-Gebirge mit einer Höhe von 2.315 m. Massive Landschaftsveränderungen brachte das 1969 abgeschlossene Staudammprojekt Kremasta. Der Acheloos (Αχελώος Ποταμός) wurde 1969 zum Kremasta-Stausee (Τεχνητή Λίμνη Κρεμαστών) aufgestaut und dient so der Energiegewinnung.
Der Regionalbezirk Fokidahat als Hauptort die Stadt Amfissa, ein bereits in der Antike besiedelter Ort. Oliven und Honig sind wichtige landwirtschaftliche Produkte der Region, es gibt auch Fisch- und Viehzucht. In Fokida wird das Aluminiumerz Bauxit abgebaut. Griechenland liegt mit 1,8 Millionen Tonnen auf Platz 12 der Weltförderung und ist vor Ungarn und Frankreich die wichtigste Abbaustätte Europas. In der Antike hieß die Landschaft Phokis (Φωκίς) und hatte vorwiegend religiöse Bedeutung. Das Orakel von Delphi (Δελφοί), die wichtigste Kultstätte der hellenischen Welt, existierte bis in die Spätantike (etwa 300-600 n. Chr.). Lange Zeit galt Delphi als Mittelpunkt der Welt. Dieser wurde mit dem Omphalos, einem Kultstein, markiert.
Pythia, die einzige Frau im Apollon-Tempel, wurde durch ethylenhaltige Gase in Trance versetzt. Dazu saß sie auf einem Dreifuß, atmete die aufsteigenden Dämpfe ein und machte ihre, nach damaliger Vorstellung durch die Besessenheit von Gott Apollon verliehenen, Prophezeiungen. Möglichweise wurden ihre Aussagen auch von den anwesenden Priestern interpretiert, aber hier gehen die Meinungen auseinander.
Aber auch das etwa 60 km entfernte Apollon-Orakel in der altgriechischen Stadt Abai (Άβαι), heute Kalapodi (Καλαπόδι), wurde von Königen vor einer Schlacht aufgesucht. Fokida war ab ca. 1400 n. Chr. bis zum Ausbruch der griechischen Revolution 1821 unter osmanischer Herrschaft. Unter deutscher Besatzung (1941–1944) kam es, ausgelöst durch starke Partisanenaktivität zu Exekutionen und zur Vernichtung von Dörfern wie Agia Efthimia, Vounichora und Segditsa.
Der Regionalbezirk Fthiotida liegt an der Ostküste des mittelgriechischen Festlandes, am Golf von Malia (Μαλιακός Κόλπος). Die Region ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Es treffen hier die wichtigsten griechischen Fernverkehrsstraßen, die E65, die E75 und die E952 aufeinander. Aber auch der Schienenverkehr hat durch die Hauptstrecke Thessaloniki-Athen, die für Hochgeschwindigkeitszüge ausgebaut wird, besondere Bedeutung in der Region. Kein nationaler oder internationaler Flughafen und keine großer Hafen in Reichweite – das Hauptaugenmerk fällt somit auf Straße und Schiene.
... die Bevölkerungsärmste vor der türkischen Westküste
Die nördliche Ägäis hat eine Fläche von rund 3.300 km² und wird in die Regionalbezirke Chios, Ikaria, Lesbos, Limnos und Samos gegliedert. Insgesamt hat die Region 11 Gemeinden.
Rund 300 km erstrecken sich die Inseln dieser Region nahe der türkischen Küste von Norden nach Süden. Geografisch gesehen handelt es sich dabei um Inseln, die den Nord- und Ostägäischen Inseln und den Südlichen Sporaden angehören. Das Gebiet wurde im Londoner Vertrag von 1913 Griechenland zugesprochen.
Im Regionalbezirk Lesbos liegt auch die Hauptstadt Mytilini. Die Insel Lesbos ist die drittgrößte Griechenlands, nur 9 km von Kleinasien entfernt und unter anderem auch durch seine Ouzo-Produktion bekannt.
Mytilini, auch schon in der Antike eine bedeutende Hafenstadt, wurde 406 v. Chr. Schauplatz einer Schlacht. Eine spartanische Flotte hatte einen Teil der athenischen Flotte im Hafen eingeschlossen. Athen entsandte weitere Schiffe und in der Seeschlacht bei den Arginusen gelang ein glänzender Sieg gegen die Spartaner.
Die Landwirtschaft produziert hochwertiges Olivenöl, Käse der Sorten Feta, Ladotyri und Kaseri, aber auch Fischprodukte und Salzgewinnung gehören zu den Einnahmequellen. Bis 2016 sicherte auch der Tourismus viele Arbeitsplätze. Dies änderte sich durch die Flüchtlingsströme aus Kleinasien gravierend. Es kam zu Einbußen von 70% und mehr. [1]
Zum Regionalbezirk Limnos zählen die Inseln Agios Efstratios und Limnos selbst. Durch den Londoner Vertrag von 1913 verlor die Türkei diese Inseln an Griechenland, seitdem kommt es immer wieder zu Streitigkeiten wegen einer (Re)Militarisierung. Auf der Insel Limnos berichtet ein Mythos vom „lemnischen Frevel“. Demzufolge brachten die Frauen der Insel aus Eifersucht alle Männer um. Um die Fortpflanzung zu sichern, versuchten sie dann die Argonauten zum Bleiben zu überreden. So sprach ihre Königin Hypsipyle zu ihnen:
„Fremdlinge, warum weilet ihr so scheu außerhalb unserer Tore? Diese Stadt wird ja nicht von Männern bewohnt, daß ihr euch zu fürchten hättet. Unsere Gatten sind uns treulos geworden; sie sind mit thrakischen Weibern, die sie im Kriege erbeutet, in das Land ihrer Nebenweiber gezogen und haben ihre Söhne und männlichen Diener mit sich genommen; wir aber sind hilflos zurückgeblieben. Darum, wenn es euch gefällt, kehret hier, bei unserem Volke, ein, und magst du, so sollst du an meines Vaters Thoas Statt, die Deinigen und uns beherrschen. Du wirst das Land nicht tadeln, es ist bei weitem die fruchtbarste Insel in diesem Meere.“ [2]
Agios Efstratios, von den Bewohnern auch Ai Stratis (Άη Στράτης) genannt, hat etwa 200 ständige Einwohner. Sie leben im gleichnamigen Hafenort überwiegend vom Fischfang. Das Dorf wurde am 19. Februar 1968 durch ein Erdbeben der Stärke 7,2 fast vollständig zerstört. Auf der Insel sollen zwischen 1928 und 1963 etwa 6.000 Oppositionelle interniert gewesen sein. Sie lebten meist in Zelten und Hütten. Derzeit ist Tourismus auf der Insel noch kein Thema.
Regionalbezirk Chios Die Insel Chios (Χίος) liegt 7 km vor der türkischen Westküste und ist vor allem durch die Mastix-Produktion bekannt. Mastix (μαστιχάω) ist ein Harz, dass durch Einritzen der Rinde von Mastix-Pistazienbäumen gewonnen wird. Der einzigartige Geschmack verfeinert Ouzo, Süßigkeiten und Liköre. Das, in der Nacht zum Ostersonntag stattfindende, gegenseitige beschießen der Kirchengebäude von rivalisierenden Kirchengemeinden ist nur hier zu finden – es nennt sich „Raketenkrieg“. Geschichtlich gesehen gibt es Tragisches zu berichten. Am 11. April 1822 wurde der größte Teil der etwa 40.000 Einwohner von Osmanen ermordet.
Ein Aufstand der Bevölkerung von Chios gegen die osmanische Unterdrückung war Auslöser für das Massaker von 1822. Eine osmanische Flotte mit 7.000 Soldaten unter Führung von Kara Ali verbrannte und zerstörte 40 Tage lang alles auf der Insel, nachdem sie mehr als 40.000 Inselbewohner abgeschlachtet oder gefangen genommen hatten. Auf der Insel wurde ein Exempel statuiert, damit in Zukunft kein Grieche es wagen würde, einen Aufstand anzuzetteln.
Am 3. April 1881 zerstörte ein Erdbeben vieles von dem, was übrig geblieben war, insbesondere die Inselhauptstadt. Auf der Insel Psara (Ψαρά) ereignete sich im Jahr 1824 ebenso Furchtbares. Die 15.000 Bewohner der Insel wurden auf Befehl von Großadmiral Hüsrev Mehmed Pascha getötet oder versklavt und die Stadt dem Erdboden gleichgemacht. Von dieser Katastrophe hat sich die Insel bis heute nicht erholen können. Aufgrund ihre einzigartige Fauna wurde die Insel Andipsara (Αντίψαρα) in das Natura-2000-Programm aufgenommen. Krähenscharbe, Eleonorenfalken, Gelbschnabel-Sturmtaucher und Mittelmeer-Sturmtaucher sind einige der hier lebenden oder brütenden, streng geschützten Vögel. Nur neun Kilometer vor der türkischen Küste liegt die Insel Inousses (Οινούσσες), sie ist die einzige bewohnte Insel des Archipels. Weniger als 1.000 Einwohner leben ständig hier. In den Sommermonaten ist die Insel der Wohnsitz reicher Reeder. Der Tourismus beschränkt sich auf Tagesausflügler.
Der Regionalbezirk Samos besteht aus den Gemeinden Anatoliki Samos und Dytiki Samos, also Ost- und Westsamos. Die Südostküste der Insel ist nur 1,7 km vom türkischen Festland entfernt. In den Wirren des griechischen Freiheitskampfes wechselten die Machthaber mehrmals und erst 1913 wurde Samos als Ergebnis der Balkankriege endgültig ein Teil Griechenlands. Im Zweiten Weltkrieg fanden auch auf dieser Insel Gräueltaten durch die Deutsche Wehrmacht statt. Die Landwirtschaft produziert Wein, Rosinen, Tabak und Olivenöl. Auch Tourismus spielt eine große Rolle.
Der Becher der Gerechtigkeit ist ein beliebtes Mitbringsel aus Samos. Der von Pythagoras erfundene "Pythagoreische Becher" entleert sich komplett, sobald man ihn über ein bestimmtes Niveau füllt.
Das Zentrum der Insel, die Stadt Samos, bietet einen sicheren Hafen und verschiedene kulturelle Einrichtungen. So befindet sich hier der Sitz des Metropoliten von Samos und Ikaria, das Archäologische Museum und das Byzantinische Museum.
Der Regionalbezirk Ikaria besteht aus den Gemeinden Ikaria und Fourni Korseon. Der Hauptort der Insel Ikaria (Ικαρία) ist die Hafenstadt Agios Kirykos (Άγιος Κήρυκος). Seit den 1960er Jahren wird in die Infrastruktur der Insel investiert, mittlerweile profitiert die Insel dadurch auch vom Tourismus. Massentourismus ist hier aber noch kein Thema. Die Insel ist bei Individualreisenden sehr beliebt. Auf Ikaria hat Dädalus seinen Sohn Ikarus nach dessen tödlichen Sturz ins Meer beerdigt. Dionysos, der Gott des Weines, hatte bei Ikaria eine legendäre Begegnung mit Piraten und er schätzte den Wein von Oinoe (Οίνος = Wein) ganz besonders. Von 1523 bis 1912 gehörte auch diese Insel zum Osmanischen Reich. 1912 erkämpften die Bewohner ihre Unabhängigkeit und bildeten einen Freistaat. Er wurde im Juli 1913 Griechenland angegliedert. Erst unter italienischer, später unter deutscher Besatzung erlitt die Bevölkerung durch Kampfhandlungen und Repressionen sehr hohe Verluste. Im Dorf Karavostomos sollen über 100 Menschen verhungert sein. Später, im griechischen Bürgerkrieg, benutzte die neue Regierung die Insel zur Verbannung von 13.000 Kommunisten.
Christos Raches (Χριστός Ραχών) ist ein Bergdorf auf 500 Metern Seehöhe und liegt etwa 5 Straßenkilometer von der Nordküste der Insel entfernt. Es ist durch die verschobenen Tageszeiten bekannt, so öffnen einige Tavernen erst um Mitternacht. Das Dorf war ab Juli 1947 der Verbannungsort von Mikis Theodorakis.
Fourni (Φούρνοι), die Hauptinsel der gleichnamigen Inselgruppe hat einen hügeligen Charakter. Zwischen 2015 und 2018 wurden vor ihrer Küste 58 Schiff-Wracks entdeckt. Sie stammen aus griechischer, römischer oder byzantinischer Zeit. Die meisten Einwohner arbeitet in der modernen Fischereiflotte, sie ist eine der größten in Griechenland. Auch die Haltung von Schafen und Ziegen, sowie die Honigproduktion sind nennenswerte Einkommensquellen der Inselbewohner. Auch diese Insel ist bei Individualreisenden mittlerweile sehr beliebt.
LITERATUR & QUELLEN [1] Immer weniger Menschen machen Urlaub auf Lesbos, Video, in: welt.de, 26. März 2017, Quelle: N24/Christoph Wanner G. Wylie: The battle of the Arginusae. A reappraisal. In: Civiltá classica e christana 11, 1990, S. 234–249. Griechische Galeeren in moderner Darstellung, EDSITEment [Public domain] Eugene Delacroix: Das Gemetzel von Chios, 1824 [Public domain] Christopher Long: Die Massaker von Chios, Events & Massaker von 1822, @ christopherlong.co.uk/per/chiosmass2.html [2] (Schwab, Sagen des klassischen Altertums, 1838-1840)
Region Ostmakedonien & Thrakien
[ Periferia Anatolikos Makedonias ke Thrakis - Περιφέρεια Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης ] Hauptstadt: Komotini - Πρωτεύουσα: Κομοτηνή
mit Grenzen zu Bulgarien und der Türkei
... die nördliste Region das Landes
Die Region hat eine Fläche von rund 14.200 km² und wird in 6 Regionalbezirke mit insgesamt 22 Gemeinden gegliedert.
Die für den Regionalbezirk Drama wichtige Papier- und Textilindustrie wanderte besonders ab dem Jahr 2007 in das Niedriglohnland Bulgarien ab. Dies führte zu zunehmender Arbeitslosigkeit und hatte auch massive wirtschaftliche Folgen für die Gemeinde. Landwirtschaft, Bergbau, Forstwirtschaft und Versuche den Ökotourismus zu forcieren bieten derzeit Arbeitsplätze. Nevrokopi (Νευροκόπι), eine Kleinstadt im südlichsten Teil des Pirin-Gebirges hat etwas mehr als 2.000 Einwohnern und soll die kälteste Gemeinde Griechenlands sein.
Die Vergangenheit hatte den hier Ansässigen viel Leid beschert. Ab dem Jahr 1371 stand Drama unter osmanischer Herrschaft und ab 1912 war Bulgarien die regionale Besatzungsmacht. In dieser Zeit ereigneten sich Massaker an der Bevölkerung. So auch am 30. Juni 1913, als eine bulgarische Kavallerieeinheit oder lokale, von der bulgarischen Armee bewaffnete, Muslimen bei Doxato (Δοξάτο) 500 bis 600 Einwohner, darunter Frauen und Kinder, ermordeten. Ein weiteres fand am 29. September 1941 statt. Nach einem Angriff auf die örtliche Polizeistation in Doxato verhafteten bulgarische Truppen alle Männer der Stadt ab 14 Jahren, teilten sie in Zehnergruppen auf und richteten sie hin. Am 4. März 1943 begann die Deportation von Juden. Bulgarischen Soldaten verschleppten etwa 4000 Juden, davon 589 aus der Stadt Drama, nach Bulgarien. Von dort wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka gebracht, es gab keine Überlebenden.
Zum Regionalbezirk Thasos zählen die gleichnamige Insel Thasos (Θάσος) und mehrere kleine Inseln, von denen aber nur Kinira (Κοίνυρα) bewohnt ist. Hauptort ist Limenas Thasou (Λιμένας Θάσου), oft auch nur Limenas oder Thasos benannt, im Norden der Insel. In den Jahren 1984, 1985, 1989 und 2016 gab es heftigste Brände auf der Insel. Sie zerstörten 60% der Waldfläche. Über 200 heimische, durchziehende oder überwinternde Vogelarten kann man auf der Insel beobachten. Auch bei Amphibien und Reptilien besteht ein Artenreichtum, hingegen sind nur wenige wildlebenden Säugetiere vorhanden. Viele Inselbewohner sind vom Tourismus abhängig. In der Landwirtschaft sind Oliven, Obst und Getreide von Bedeutung.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden von den Klöstern der Insel Olivenbäume der Sorte Thasos Throumba und Thasitiki angepflanzten. Sie sind heute noch vorwiegend anzutreffen. Aus den Früchten werden durch eine spezielle Verarbeitungsmethode gesalzene, sonnengetrocknete Naturoliven von intensivem Geschmack und leicht bitterem Abgang erzeugt.
Bekannt ist auch der weiße Thasos-Marmor, er gehört zu den wichtigsten Dekorationsgesteinen Europas. Erstes menschliches Leben am Inselareal konnte für das Jungpaläolithikum nachgewiesen werden – damals war die jetzige Insel wegen des niedrigen Meeresspiegels noch mit dem Festland verbunden.
Eine ereignisreiche Geschichte mit viel Kummer und Leid zog bis zum Ende des Bürgerkrieges im Jahre 1950 über Thasos. Und auch danach herrschten noch längere Zeit Hunger und der Kampf ums Überleben.
Der Regionalbezirk Rodopi wurde nach dem Rhodopen-Gebirge benannt, der sagenhafte Heimat des Sängers Orpheus. Die Griechischen Rhodopen (Ελληνική Ροδόπη) haben knapp 20% Anteil am gesamten Gebirge, der Großteil liegt in Bulgarien. Geologisch gesehen ist auch die Insel Thasos ein Teil der Rhodopen. Die Hauptstadt der Region ist Komotini (Κομοτηνή). Die hier angesiedelte, 1973 gegründete Demokrit-Universität Thrakien (Δημοκρίτειο Πανεπιστήμιο Θράκης) ist ein beliebter Studienstandort und hat rund 13.000 Studenten, die auch das Stadtleben prägen.
Konstandínos "Kostas" Baniótis, ein Hochspringer, wurde am 6. November 1986 in Komotini geboren. Er war von 2009 bis 2012 bei internationalen Wettbewerben regelmäßig unter den besten 10. Seine persönlichen Bestwerte sind 2,34 m im Stadion und 2,33 in der Halle.
Der östlichste Regionalbezirk Evros ist nach dem Grenzfluss Evros zur Türkei benannt. Auf Landkarten ist er als "Mariza" zu finden. Die Region ist traditionell von Landwirtschaft geprägt. Es werden Feldfrüchte, etwas Tabak und zunehmend Wein angebaut. Viehhaltung und Milchproduktion sind hingegen rückläufig. Auf der zum Bezirk gehörigen Insel Samothraki (Σαμοθράκη) dominiert der Olivenanbau. Es wird auch Obst und Honig produziert. In der Mythologie kamen die Argonauten auf ihrer Reise in das Land "Kolchis" an Samothrake vorbei, und so schrieb Apollonios von Rhodos in seinem Hauptwerk Argonautika:
„Als der Abendstern sich senkte, da landeten sie auf des Orestes Rat an Elektras Insel, der Atlastochter, damit sie dort in milder Weihe geheime Gesetze erführen und dann rettungsgewiss die schaurige Meeresflut durchkreuzten.“ Apollonios von Rhodos, Argonautika
Die bereits im byzantinischen Zeitalter begonnene Seidenraupenzucht verlor durch den geschichtlich bedingten Verlust der Maulbeerbaumwälder, aber auch durch die Kunstfaserentwicklung zunehmend an Bedeutung. Der Fluss Evros, ein ehemals stark frequentierter Übergang für Flüchtlinge, wurde im Dezember 2012 durch einen Grenzzaun gesichert, wodurch illegale Grenzüberschreitungen auf beinahe 0% gesunken sind.
Der Regionalbezirk Kavala wird von den drei Gemeinden Kavala, Nestos und Pangeo gebildet. Die Verkehrsanbindung der Region ist hervorragend. Die E90 quert von Thessaloniki kommend Richtung Türkei und im Südosten der Stadt liegt ein internationaler Flughafen. Der neue Handelshafen zwischen Aspri Ammos (Άσπρη Άμμος) und Nea Karvali (Νέα Καρβάλη) gelegen ist auch über die Autobahn erreichbar und wird weiter ausgebaut.
Vassilis Karras, international bekannter griechischer Songwriter und Sänger, wurde am 12. November 1953 im Dorf Kokkinochori, unweit der Stadt Kavala geboren.
Verarbeitung und Export von regional erzeugtem Tabak machten die Stadt bekannt und während des Zweiten Weltkrieges war hier die bulgarische Ägäisflotte stationiert. Sehenswert sind ein zweistöckiges römisches Aquädukt (Καμάρες-Παλιό Υδραγωγείο) in der Amerikanikou Erithrou Stavrou und das Tabakmuseum (Μουσείο Καπνού Δήμου Καβάλας), zu finden in der Paleologou 4.
Zur Herkunft des Namens gibt es verschiedene Meinungen: Erste Einwohner der Stadt sollen aus der antiken Stadt Skavala stammen. Skavala wird seit 470 v. Chr. geschichtlich als Verbündeter der Athener erwähnt. Später entstand der Name Nea Skavala, irgendwann ging das "S" verloren und unter türkischer Herrschaft hieß die wieder aufgebaute Stadt Eskis-Kavala, also Alt-Kavala. Möglicherweise entstand der Name durch italienischen Genuesen die hier lebten. Sie nannten sie Cavallo, weil sie vom Meer her so aussah. Und der französische Archäologe Heuzey meinte, das Wort Kavala erinnere an die große Poststation, die es hier gab, als die Italiener den Ort besetzten.
LITERATUR & QUELLEN Emmanuel Clément Bénigne Miller: l'ile de Thasos, 1889 [Public domain] Vasileios Hatzis: Landung der griechischen Truppen in Kavala, 1913 [Public domain] A. Prokesch von Osten, S. 613 A. Conze, S. 24, 26 Καβάλα - η Γαλάζια Πολιτεία, http://kavala.pkteam.gr/index.php?page=name, Zugriff 09.12.2019
Die Peloponnes hat eine Fläche von rund 15.500 km² und wird in die Regionalbezirke Argolis, Arkadien, Korinthia, Lakonien und Messenien gegliedert. Insgesamt hat die Region 26 Gemeinden.
Die Peloponnes ist eine Halbinsel, da der Kanal von Korinth, der sie seit 1893 endgültig vom Festland trennt, ein künstliches Bauwerk ist. Namensgeber ist „Pelops“, der in der Mythologie ein Sohn Tantalos war. Der zweite Namensteil stammt von der altgriechischen Bezeichnung für Insel „nesos“ ab. Es handelt sich hier also um die „Insel des Pelops“. Die Hauptstadt der Region ist Tripoli (Τρίπολη). Sie liegt im Regionalbezirk Arkadien und kann auf eine Gründung durch slawische Siedler im Mittelalter zurückblicken. Hier sind große Ausbildungseinheiten der Luftwaffe und der Armee stationiert und seit 2002 ist die Stadt Sitz der Universität der Peloponnes (Πανεπιστήμιο Πελοποννήσου).
Der Regionalbezirk Argolis gilt als „Daumen“ der peloponnesischen Hand. Hier liegt der fruchtbarste Teil der Region. Es werden Getreide, Oliven, Wein und Zitrusfrüchten angebaut. Die im UNESCO-Weltkulturerbe verankerten Ausgrabungen von Mykene, Tiryns und Epidauros sind Touristenmagnete. Aber auch Tolo (Τολό) oder Ermioni (Ερμιόνη) auf der Halbinsel Kranidi (Κρανίδι) werden gerne besucht. Von 1829 bis 1834 war die Stadt Nafplio (Ναύπλιο) provisorische griechische Hauptstadt.
Auf der Festung Palamidi in Nafplio
Auf der Festung Palamidi in Nafplio
Die griechischen Revolutionstruppen eroberten im Dezember 1822 die Stadt Nafplio von den Türken zurück. Von 1829 bis 1834 war sie Hauptstadt des modernen Griechenlands und ab 1833 auch Residenzstadt von Otto von Bayern, dem damaligen griechischen König. 1834 übersiedelte der Hofstaat in die Stadt Athen, sie ist seit damals griechische Hauptstadt.
Der Regionalbezirk Arkadien liegt im Zentrum der Peloponnes. Er hat bergigen Charakter und eine durchschnittliche Seehöhe von etwa 500m. Landwirtschaft ist in der großflächig bewaldeten Region kein Thema, Viehwirtschaft hat hingegen traditionellen Hintergrund. Seit 1990 sind bei Megalopoli (Μεγαλόπολη) zwei Braunkohlekraftwerke in Betrieb, die durch den angrenzenden Tagbau massiv in die Landschaft eingreifen. Die extremen Emissionen werden weit über das Tal des Flusses Alfios (Αλφειός) hinaus verteilt.
Der Regionalbezirk Korinthia liegt mit seinem westlichen Teil auf der Peloponnes und dem kleineren östlichen Teil am Festland. Die Stadt Korinth (Κόρινθος), drittgrößte auf der Peloponnes, wurde wiederholt von Erdbeben zerstört. In der Antike wurden hier Schiffe auf fahrbaren Untersätzen am Diolkos (Δίολκος, von dia διά ‚hindurch‘ und holkos ὁλκός ‚Zug‘) über die Landenge gezogen, um dem gefährlichen und viel längeren Seeweg über die Südspitze der Peloponnes zu entgehen. Es handelt sich dabei um immerhin 325 km. 1893 wurde der 6,3 km lange Kanalbau fertiggestellt. Bauaufsicht hatten zwei Ungarn: István Türr und Béla Gerster. Derzeit passieren etwa 11.000 kleiner Schiffe den Kanal jährlich.
Briareus, ein Schiedsrichter im Streit zwischen Poseidon und Helios fällte folgendes Urteil: "Der Isthmus von Korinth gehört Poseidon, dem Gott des Meeres und die Akropolis von Korinth dem Sonnengott Helios". Akropolis von Korinth entspricht Akrokorinth.
Die Gemeinde Nemea (Νεμέα) ist durch den hier gekelterten Rotwein bekannt. Über 30 Weingüter umfasst dieses Weinbaugebiet. Die Stadt Nemea wurde erst im 20. Jahrhundert nach dem 3 km östlich liegenden Zeusheiligtum benannt. Sie hieß ursprünglich Agios Georgios (Άγιος Γεώργιος). Im Altgriechischen steht Nemea für „Weideland“. Die ‚Wege des Weins‘ (Δρόμοι του Κρασιού) führen von der Stadt in die Weinberge, sie sind bei Wanderern beliebt.
Die wilde Mani bei Kamares
Die wilde Mani bei Kamares
Der Regionalbezirk Lakonien, zwischen Parnon- und Taygetos-Gebirge liegend, verläuft in die „zwei Finger“ der Peloponnes. Hier findet man Landschaften wie die Mani, den lakonischen Golf und das fruchtbare Evrotas-Tal. Die byzantinische Ruinenstadt Mystras ist ein Hotspot für Touristen aus aller Herren Länder und wird vorbildlich restauriert und erhalten. Von der ehemals mächtigen antiken Stadt Sparta findet man hingegen vergleichsweise nur wenig Ärchäologisches. Das moderne Sparta (Σπάρτη) wurde ab 1836 aufgebaut. Gythio (Γύθειο) war in der Antike der Hafen von Sparta und dadurch wiederholt Angriffen ausgesetzt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich die Stadt zunehmend und hatte an die 7.000 Einwohner. Bombardierungen und Überfälle während des Bürgerkrieges ließen die Einwohner flüchten. Der Hafen verlor zunehmend an Bedeutung.
Im südlichen Teil der Mesa-Mani ragt das wenig bekannte Kap Tigani ins Meer. Am Ende der "Pfanne" gibt es Ruinen einer christlichen Kirche und Reste einer Festung. Unmittelbar neben dem Pfad finden sich kleine Becken, die noch heute für die Salzgewinnung verwendet werden.
Die etwa 19 km² große „Hirschinsel“ Elafonisos (Ελαφόνησος) gehört geografisch zu den Ionischen Inseln. Im 15. und 16. Jahrhundert lebten hier Seeräubern. Später, nach Streitigkeiten mit dem Vereinigten Königreich, die erst nach Reparationszahlungen endeten, wanderten Siedler vom Festland auf die Insel. Die griechische Marine ermöglichte dies durch Beendigung der Piraterie. Eine große Fischfangflotte und gut florierender Sommertourismus sind entscheidende Wirtschaftsfaktoren der kleinen Insel. In der Gemeinde Evrotas (Ευρώτας) traten 2011 Malariafälle auf, die wahrscheinlich von heimischen Mücken übertragen wurden. 2012 gab es 57 Erkrankungen mit dem Erreger Plasmodium vivax. Die ehemals byzantinische Festung Monemvasia (Μονεμβασία oder Μονεμβασιά, Aussprache: [mɔnɛmvaˈsja]) thront auf einem Felsen an der Küste, der nur über eine Brücke erreichbar ist. Der Name bedeutet „Einziger Zugang“ und der Ort wurde früher auch als das „Gibraltar des Ostens“ bezeichnet. Belagerungen und wiederholte Zerstörungen setzten der 583 gegründeten Siedlung dermaßen zu, dass 1971 nur noch 32 Einwohner gezählt wurden. Ab 1980 begann der Wiederaufbau und die Restaurierung alter Gebäude.
Lighthouse Tenaro, südlichster Punkt des griechischen Festlandes
Lighthouse Tenaro, südlichster Punkt des griechischen Festlandes
Der Regionalbezirk Messenien, im Südwesten der Peloponnes gelegen hat Kalamata (Καλαμάτα) als Hauptstadt. Sie wurde 1142 erstmals schriftlich erwähnt und ist auch durch den Handel mit der nach ihr benannten Olivensorte „Kalamon“ bekannt. Mehrere Erdbeben im September 1986 verursachten starke Schäden und machten die Hälfte der Einwohner obdachlos. Nahe dem Ort Skliros (Σκληρός) liegt auf 1.150 Meter Seehöhe der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Apollontempel bei Bassae (Ναός Επικουρίου Απόλλωνος). Es handelt sich hier um einen bestens erhaltenen griechischen Tempel. Er wurde um 430 v. Chr. von Bewohnern des nahe gelegenen Ortes Phigaleia erbaut und war dem Heilgott Apollon Epikourios geweiht. Er ist seit 1987 mit einer Zeltkonstruktion vor Umwelteinflüssen geschützt.
1499 eroberten die Osmanen die Gegend um Navarino. Der türkische Ortsname lautete Anavarin. 1572 wurde die osmanischen Festung (Anavarin kalesi) beim heutigen Pylos fertiggestellt und im Griechischen auch als Neókastro („neue Burg“) bezeichnet. Das alte fränkische Kastell war weiterhin das Palaiókastro („alte Burg“).
Die Gemeinde Pylos-Nestor (Δήμος Πύλου-Νέστορος) hat viel zu bieten. So das Neokastro (Νιόκαστρο Φρούριο Πύλου) im Westen der Stadt Pylos, die auch unter ihrem früheren Namen „Navarino“ bekannt ist. Das Kastell mit einem Archäologischen Museum und einer Ausstellung über Unterwasser-Archäologie kann mit einem Kombiticket besucht werden, ist sehr empfehlenswert und nur 400 m vom „Three Admirals Central Square“ im Stadtzentrum entfernt. Oder die riesigen Areale der Venezianischen Festungen Koroni (Κάστρο Κορώνης) und Methoni (Μπούρτζι φρουρείου Μεθώνης). Auch diese sind direkt am Rand der gleichnamigen Städte gelegen und leicht erreichbar. Aber auch eine Erinnerungsstätte an die Schlacht von Navarino, die „Ochsenbauch-Bucht“ mit dem Voidokilia-Strand (Παραλία ΒοΒδοκοιλιά) und der Palast des Nestor sind lohnenswerte Ziele.
Die südliche Ägäis hat eine Fläche von rund 5.300 km² und wird in 14 Regionalbezirke und 34 Gemeinden gegliedert.
Die Region Südliche Ägäis besteht aus einer Vielzahl von Inseln, die geografisch den Kykladen (Κυκλάδες) und dem Dodekanes (Δωδεκάνησα) angehören.
Der Regionalbezirk Andros, zugleich auch Gemeinde, hat seinen Verwaltungssitz in der Stadt Andros (Άνδρος). Die Insel liegt südlich von Euböa und ist von ihr durch die 11 km breite und 400 m tiefe Kafiras-Straße (Στενό του Καφηρέα) getrennt. Von der Inselsüdspitze sind es nur 1,5 km nach Tinos. Sie ist mit etwa 380 km² die zweitgrößte Insel der Kykladen. Andros besitzt vier Bergzüge mit Schluchten, Bächen und üppiger Vegetation und hat insgesamt einen bergigen Charakter. Im Norden ist der 997 m hohe Profitis Ilias zu finden. Es gibt meist trockene Sommer und milde, regenreiche Winter. Jährlicher Schnee in den Bergen, gelegentlich auch in den Tälern ist typisch.
Der Tourlitis-Leuchtturm wurde nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg auf der kleinen Felsinsel Tourlitis in der Hafenbucht der Stadt Andros wieder originalgetreu aufgebaut. Die Familie Goulandris unterstützte den Neubau des ursprünglich 1897 errichteten Turmes finanziell. Er ist knapp 7 m hoch, die Feuerhöhe liegt bei 19 m und das Leuchtfeuer ist etwa 6 Seemeilen sichtbar.
Die ursprünglich von Seeräubern bewohnte Insel kam im Laufe der Geschichte in persische, makedonische und römische Verwaltung. 1566 wurde die Insel von den Osmanen übernommen und nach der Griechischen Revolution gehörte die Insel dem Königreich Griechenland an. Andros ist hauptsächlich das Urlaubsziel von Griechen, an den Wochenenden reisen viele Athener an.
Der Regionalbezirk Kalymnos besteht aus den Gemeinden Agathonisi, Astypalea, Kalymnos, Leros, Lipsi und Patmos. Verwaltungssitz ist die Stadt Kalymnos (Κάλυμνος). Die Insel Agathonisi (Αγαθονήσι) ist Ziel von Individualtouristen die mit mehr oder weniger regelmäßigen Fährverbindungen von Nachbarinseln anreisen. Die Einwohner haben neben dem zunehmenden Tourismus auch Einkünfte aus Landwirtschaft, Fischfang und einigen Fischfarmen. Sie war im Mittelalter ein Piratenstützpunkt. Die Insel Astypalea (Αστυπάλαια) bezieht sich mit ihrem Gemeindelogo auf die Inselform – sie ähnelt einem Schmetterling.
Astypalea:
Ein Schmetterling in der Mitte der Ägäis … (Μια πεταλούδα στη μέση του Αιγαίου …)
Der Name bedeutet übersetzt „Alte Stadt“. Bei Kylindra (Κυλίνδρα) wird seit 1996 der größte antike (Klein)kinderfriedhof mit insgesamt 2.400 Amphoren und Gefäßen aus dem gesamten östlichen Mittelmeerraum freigelegt. Die Gräber stammen hauptsächlich aus der Zeit zwischen 600 vor Chr. und 400 v. Chr. Es wird eine Verbindung zu dem aus denselben Zeitraum stammenden Erwachsenen-Friedhof bei Katsalos vermutet.
Die Insel Leros war von 1967–1974 ein Verbannungsort mit Internierungslagern. Ab 1947 wurden Partisanen-Kinder umerzogen und in der Zeit davor beherbergte die Insel eine Lepra-Station.
Bis zu 2700 psychisch Kranke aus ganz Griechenland waren ab 1957 unter katastrophalen Umständen in einer Klinik bei Lakki (Λακκί) untergebracht. Durch Druck der internationalen Öffentlichkeit wurde in den 1980er Jahren eine qualifizierte psychiatrische Behandlung eingeführt. Auf der Insel Lipsi (Λειψοί) liegen die Haupteinkommen der Bevölkerung in Landwirtschaft, Fischerei und zunehmend auch in Einkünften aus dem Individualtourismus. Ein Gemeinderatsbeschluss untersagt die Errichtung von Hotels mit mehr als 60 Betten.
Lipsi ist das Brutgebiet von Eleonore-Falken. Die griechische Vogelschutzorganisation "Hellenic Ornithological Society" zählt die Insel zu den zehn wichtigsten Vogelschutzgebieten Griechenlands. Die Organisation setzt auf Bildungsprogramme für Schulen und Bevölkerung, Sensibilisierung der Öffentlichkeit und internationale Zusammenarbeit als Partner von BirdLife International. Ein großer Schritt war die Aufnahme der griechischen Vogelschutzgebiete in das Europäische Netzwerk der Schutzgebiete 'Natura 2000'.
Auf Lipsi ist der Weinbau eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Reben der Sorte Fokiano (φωκιανό) ergeben einen Rotwein mit einem Alkoholgehalt von 16 bis 20 Prozent. Die Winzer produzieren überwiegend für den lokalen Markt. Die Insel Patmos (Πάτμος) ist hügelig. Die höchste Erhebung liegt gerade mal 269 m über dem Meer und ist mit der typischen Phrygana (φρύγανα) bewachsen. Es handelt sich dabei um ein niedriges, immergrünes Busch- und Strauchwerk, das große Teile der Landschaften des nordöstlichen Mittelmeerraums bedeckt und schon von Theophrast (371–287 v. Chr.) so benannt wurde. Dieser Begriff wurde schließlich 1877 von Theodor von Heldreich, einem 1822 in Dresden geborenen deutschen Botaniker, in die Vegetationskunde aufgenommen. Die Insel gilt wegen zahlreicher Wallfahrten als ‚Heilige Insel‘, dadurch ist sie mit dem Rest Griechenlands über mehrere Fährlinien bestens verbunden.
Der Regionalbezirk Karpathos und Kasos, mit dem Hauptort Karpathos (Κάρπαθος) hat ungefähr 7.300 Einwohner. Karpathos' Berge erreichen eine Höhe von bis zu 1.200 m. Große Flächen der ehemals üppigen Bewaldung wurden durch Brände vernichtet. Die Insel ist reich an geschichtlichen Ereignissen: Erstbesiedelung in der Jungsteinzeit, Zeiten der Herrschaft durch Perser, Römer, Venezianer und Osmanen und Piratenangriffe. Es kommt auch immer wieder zu Grenzstreitigkeiten mit der Türkei. Während der großen Hungersnot von 1944 segelten sieben Fischer vom Dorf Finíki (Φοινίκι) mit einem kleinen Boot ohne Funk und Kompass nach Ägypten um Hilfe zu holen. Eine Woche später kehrten sie an Bord britischer Kriegsschiffe heim und brachten Nahrungsmittel und Medikamente für die notleidende Bevölkerung mit. Ein Denkmal am Hafen erinnert an diese Heldentat.
Briefmarken der ehemaligen Besatzer von Kastellorizo sind begehrte Sammlerstücke. Nach 1915 wurden französische Levantemarken verkauft, erst ab 1920 gaben die Franzosen spezielle Marken für die Insel heraus. Die Italiener produzierten fünf Castelrosso-Sets.
Lange vor dem touristischen Einfluss galt Amopí als Kurort für Rheumakranke. In vormittags im Sand ausgehobenen und von der Sonne aufgeheizten Gruben wurden nachmittags Patienten gelegt und bis zum Hals mit Sand zudecken. Der Name dieser Bucht Mikrí Amopí (kleine Sandgrube) erinnert noch heute an diese Methode. 1824 wurde die Insel Kasos (Κάσος) von 45 türkischen Kriegsschiffen sturmreif geschossen und anschließend nahezu entvölkert. 1912 wurden die Osmanen von Italienern abgelöst. Diese verboten den „befreiten“ Bewohnern die griechische Flagge zu hissen. Daraufhin bemalten diese in einem Akt zivilen Ungehorsams jede weißgetünchte Fläche mit der griechischen Flagge. Erst 1948 wurde Kasos mit Griechenland vereint.
Der Regionalbezirk Kos besteht aus den Gemeinden Kos und Nisyros. Die Insel Kos ist wegen der Nähe zur türkischen Küste ein Ziel von Migranten. Sie setzen mit Booten von der türkischen Küste über. Da sie den Tourismus, die Haupteinnahmequelle der Insel, durch die Flüchtlinge bedroht sahen, kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Einwohnern und Polizei. Buchungen auf Kos und Samos gehen tatsächlich massiv zurück, während die Buchungszahlen in Griechenland insgesamt deutlich ansteigen. Die wasserarme Insel Nisyros ist eine vulkanische Insel und hat im Zentrum eine Caldera von fast 4 km Durchmesser. Die hohen Kosten der Wassertransporte per Tankschiffe wurden 2002 durch die Inbetriebnahme einer Umkehrosmose-Anlage zur Meerwasserentsalzung deutlich reduziert.
Der Regionalbezirk Milos besteht aus den vier Gemeinden Kimolos, Milos, Serifos und Sifnos. Der Tourismus hat auf Kimolos (Κίμωλος) Fuß gefasst, wobei die Gäste aber fast ausschließlich Griechen sind. Die Anlegestelle wurde für die großen Fähren ausgebaut, die Insel ist somit gut zu erreichen. Milos ist eine Bergbau-Insel. Hier werden Bentonit, Perlit, Puzzolan, quarzreiche Gesteine, Kaolin und kleine Mengen Baryt abgebaut. Tourismus hat zwar zunehmend Bedeutung, derzeit arbeiten aber mehr Inselbewohner im Bergbau als im Fremdenverkehr.
Eine Besonderheit von Milos sind die Syrmata. Das sind direkt an der Wasserlinie gebaute Häuser, deren Erdgeschoss im Winter als Einstellort für Boote dient. Mit den bunten ‚Garagentoren‘ bieten sie einen einmaligen Anblick.
Milos ist der Fundort der berühmten Venus von Milo, in Griechenland korrekterweise bekannt als Aphrodite von Milos. Wie bei vielen historischen Schätzen wurde auch hier das Original ins Ausland verschleppt, es ist im Pariser Louvre zu finden. Im Archäologischen Museum von Milos gibt es eine Kopie. Auch auf Serifos (Σέριφος) spielte der Bergbau über fünf Jahrtausende hinweg immer wieder eine bedeutende Rolle. Im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen organisierten sich 1912 Bergarbeiter in einer Gewerkschaft. Am 7. August 1916 kam es dann zum Streik. Als die Arbeiter sich weigerten ein Schiff zu beladen kam es zu blutigen Auseinandersetzungen.
Der Regionalbezirk Mykonos. Die, einer Sage nach von Herakles besiegten und ins Meer geworfenen Riesen erstarrten zu Stein und wurden zur Insel Mykonos. Die Insel ist seit den 1960er Jahren ein bekanntes und beliebtes Tourismusziel für Homosexuelle. Der Pelikan Petros war von 1958 bis 1986 das Maskottchen der Insel. Nach dessen Tod schenkte 1986 Jacqueline Kennedy-Onassis und 2003 der Oberbürgermeister von München der Insel Pelikane.
Der Regionalbezirk Naxos besteht aus den Gemeinden Amorgos und Naxos. Das Felsenkloster Panagia Chozoviotissa (Παναγία Χοζοβιώτισσα) auf Amorgos gilt als eines der architektonisch interessantesten Klöster der Ägäis. In den 1990er Jahren erlangte es Berühmtheit durch den Film „Im Rausch der Tiefe“.
In der Mythologie hat Theseus auf dem Rückweg von Kreta auf Naxia die kretische Königstochter Ariadne zurückgelassen, durch deren Wollfaden er den Weg aus dem Labyrinth zurück gefunden hatte. Am Strand der Insel wurde sie von Dionysos völlig verlassen und schlafend aufgefunden. Der Weingott verliebte sich in sie und erkor sie zu seiner Braut. Ariadne wurde auf Naxos, Delos, Zypern, Kreta und in Athen als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt.
Auf Naxos gibt es ausreichend Wasser. Obst-, Getreide-, Wein- und Gemüseanbau sind, ebenso wie Olivenöl-Erzeugen, Viehzucht und Milchprodukte die Haupteinnahmequellen der Bauern. Massentourismus wird durch das Fehlen eines internationalen Flughafen verhindert. Auch das lokale Klima mit Stürmen und eher kühlen Temperaturen und erschwerter Zugang zum Meer durch zerklüftete Steinplatten fördern den Fremdenverkehr nicht sonderlich.
Der Regionalbezirk Paros wird von der gleichnamigen Insel und mehreren kleineren unbewohnten Inseln gebildet. Paros (Πάρος) verödete im 9. und 10. Jahrhundert vor allem durch die Raubzüge der Sarazenen zunehmend. Allmählich entglitt den Osmanen die Kontrolle und die Insel wurde zum Schlupfwinkel für Abenteurer und Piraten. Im Zweiten Weltkrieg war der Flugplatz von Paros ein wichtiger Stützpunkt für den Truppennachschub der Deutschen Wehrmacht nach Kreta. Auf der Insel befinden sich viele Klöster, wobei die Mehrzahl heute leersteht. Lediglich fünf sind noch bewohnt. Bekannt sind das 1638 gegründete Longovardia in der Nähe von Naoussa und das 1792 von der Familie Mavrogenous gestiftete Frauenkloster Christou Dasous. In der Nähe von Parikia befindet sich auch das bekannte Schmetterlingstal (Κοιλάδα των Πεταλούδων), wo unzählige Schmetterlinge der Unterfamilie Bärenspinner (Arctiinae) leben. Von Ende Mai bis Ende Juli kann man die Schmetterlinge beobachten. Die Eiablage erfolgt im September, die Raupen schlüpfen im Oktober und werden im Mai zu Schmetterlingen.
Der Regionalbezirk Rhodos besteht aus den Gemeinden Chalki, Megisti, Rhodos, Symi und Tilos. Chalki (Χάλκη) war lange Zeit mit den Inseln Symi (Σύμη) und Kalymnos (Κάλυμνος) das Zentrum der Schwammtaucherei. Als dieser Wirtschaftszweig nicht mehr genug Ertrag brachte verließen viele Einwohner die Insel. Sie wanderten nach Florida aus und viele ließen sich in „Tarpon Springs“ nieder. Wie auf vielen Inseln der Dodekanes ist auch hier der Tourismus beinahe die einzige Einkommensquelle. Rhodos (Ρόδος) zählt mit über 3000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigsten Regionen Europas. Hauptwirtschaftszweig ist der Tourismus, landwirtschaftlich werden Wein und Oliven angebaut. Ein Großteil der Trauben werden von den Kellereien C.A.I.R und Emery S.A. verarbeitet und exportiert.
Über 30 Meter hoch soll der Koloss von Rhodos, eine Statue des Sonnen- und Stadtgottes Helios, gewesen sein. Etwa 292 v. Chr. zum Gedenken der erfolglosen Belagerung durch Demetrios I. Poliorketes erbaut, zerstörte ein Erdbeben um 227/226 v. Chr. die Statue. Eine Quelle berichtet, dass das Beben den Koloss in den Knien einknicken ließ. Der genaue Standort des Riesen ist unbekannt, antike Autoren machen dazu keine Angaben.
Im Nordwesten der Insel befindet sich das „Tal der Schmetterlinge“ (Κοιλάδα των Πεταλούδων). Hier ist der „Russische Bär“ (Euplagia quadripunctaria) in großer Zahl anzutreffen. Symi (Σύμη) war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wegen des Schiffbaus und der Schwammtaucherei bedeutsam. Heute kommen viele Tagestouristen mit Ausflugsbooten von Rhodos. In der Charkadio-Höhle auf Tilos (Τήλος) wurden 1971 Knochen von Zwergelefanten entdeckt. Seit etwa 2010 engagieren sich die Bewohner von Tilos intensiv in der Hilfe für Flüchtlinge. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen, einer humanitären NPO und der örtlichen Gemeinde wurde ein offenes Flüchtlingswohnheim mit Schulunterricht geschaffen. Dies ist auf den griechischen Inseln eine Seltenheit.
Im Regionalbezirk Syros hatte zum Ende des 19. Jahrhunderts die Hafenstadt Ermoupoli (Ερμούπολη) eine vorherrschende Stellung. Sie war das erste Handels-, Schifffahrts- und Industriezentrum Griechenlands. Durch die Dampfschifffahrt und die Fertigstellung des Kanals von Korinth verlor die Insel aber an Bedeutung als Handelshafen. Sie zählt aber aufgrund der zentralen Lage innerhalb der Kykladen zu einem wichtigen Knotenpunkt. Seit 1946 verkehren Busse von KTEL Syrou (ΚΤΕΛ Σύρου) auf der Insel und bedienen die Ortschaften im Süden. Eine zentrale Busstation befindet sich seit 1990 in unmittelbarer Nähe der Fähranlegestelle. Syros ist ein beliebtes Urlaubsziel der Griechen, auch wegen des sehr umstrittenen Spielkasinos.
Der Regionalbezirk Thira gliedert sich heute in die fünf Gemeinden Anafi, Folegandros, Ios, Sikinos und Thira. Apollon soll befohlen haben, Anafi (Ανάφη) aus dem Meer auftauchen zu lassen, um die Argonauten bei ihrer Reise von Kolchis vor einem Sturm zu retten. Die karge und wasserarme Insel Folegandros (Φολέγανδρος) wird von Terrassen geprägt. Landwirtschaft ist der Haupterwerbszweig und dient überwiegend der Selbstversorgung. Inzwischen lebt Folegandros weitgehend vom Tourismus. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der Militärjunta 1974 war die Insel ein Verbannungsort.
Ios (Ίος) hat einen gebirgigen Charakter und ist im Vergleich zu anderen Inseln der Kykladen besonders in den Tälern fruchtbar. Seit den 1970er-Jahren erlebt Ios einen Boom des internationalen Tourismus. Hier gibt es ein ausgeprägtes und als besonders freizügig geltendes Nachtleben. Die Hauptinsel des Archipels Santorini (Σαντορίνη) heißt Thira. Die heutige Caldera entstand vor etwa 3.600 Jahren, in den letzten 200.000 Jahren gab es insgesamt zwölf explosive Eruptionen.
Das am 6. April 2007 vor Thíra gesunkene Kreuzfahrtschiff "Sea Diamond" wurde am 24. Juni 2008 durch die EU-Kommission zu Müll erklärt, aber bis heute nicht geborgen.
Tinos (Τήνος) ist Regionalbezirk und Gemeinde zugleich. Sie gilt als Wiege der neugriechischen Bildhauerei. Nikiphoros Lytras und Nikolaos Gysis wurden hier geboren und die Gebrüder Malakrates, die 1835 Athens erste Marmorwerkstatt eröffneten stammen von hier. Die Insel besitzt beachtliche Natursteinvorkommen. So auch den dunkelgrünen Serpentinit, der unter anderem im Louvre und in Buckingham Palace verbaut wurde. Der maßgebende Wirtschaftsfaktor ist aber Tourismus, auch in der Form des Pilgertourismus. Die Insel wird überwiegend von griechischen Touristen und Pilgern besucht.
Thessalien hat eine Fläche von rund 14.000 km² und wird in die Regionalbezirke Karditsa, Larisa, Magnisia, Sporaden und Trikala gegliedert. Insgesamt hat die Region 25 Gemeinden.
Die Hauptstadt der Region Thessalien ist Larisa. Zu den wichtigen Flüssen zählt der Titarisios (Τιταρήσιος), er entspringt an den Westhängen des Olymp. Beim Durchqueren der Ebene von Thessalien passiert er die Stadt Tyrnavos (Τύρναβος). Homer erwähnt den Fluss in der Ilias:
„[…] auch die am lieblichen Strom Titaresios Äcker bestellten:
Der in Peneios Flut hinrollt sein schönes Gewässer,
Aber sich nie einmischt in Peneios Silbergestrudel,
Sondern wie glattes Öl auf oberer Welle hinabrinnt; […]“
Östlich von Rodia (Ρόδια) mündet er in den Pinios (Πηνειός). Dieser entspringt im südlichen Pindosgebirge und ist der Hauptstrom der Region. Er fließt durch das Tembi-Tal, teilt sich 500 m nordöstlich von Omolio (Ομόλιο) in zwei Arme die in die Ägäis münden. Der Begriff Thessalien bezeichnet auch eine historische Landschaft. In ihr wurden Siedlungsspuren aus dem Mittelpaläolithikum gefunden. Im Neolithikum nahm die Besiedlung weiter zu. Bedeutend sind Funde bei Sesklo (Σέσκλο), nur wenige Kilometer von Volos (Βόλος) entfernt. In der Eisenzeit kam es zu einem Bevölkerungsrückgang und zu Zerstörungen, dies änderte sich später aber durch den zunehmenden Einfluss der mykenischen Kultur. Ab 392 gehörte die Landschaft zur Osthälfte des römischen Reiches und es folgten Invasionen und Machtwechsel durch Goten, Byzantiner, Bulgaren, Serben, Kreuzfahrer und Osmanen. 1881 wurde Thessalien Teil des Königreiches Griechenland.
Der Regionalbezirk Karditsa umfasst die Gemeinden Argithea, Karditsa, Limni Plastira, Mouzaki, Palamas und Sofades. Die Stadt Karditsa (Καρδίτσα) wurde während der Türkenherrschaft gegründet und war bald ein Umschlagplatz für griechische Händler. 1821 wurde das Dorf von der Pest heimgesucht und 1941 von der Deutschen Wehrmacht. Aber bereits am 12. März 1943 konnten griechische Partisanen die Altstadt einnehmen und Karditsa war somit eine der ersten befreiten Städte in Südosteuropa. Die Stadt hat eine Außenstelle der Universität Thessalien (Πανεπιστήμιο Θεσσαλίας).
Das Logo der Gemeinde Mouzaki zeigt den griechischen Nationalhelden Georgios Karaiskakis, der in einem nahen Kloster aufwuchs. Nach ihm wurde 1971 ein Stadtteil und ein Wald, der Dasos Karaiskaki (Δάσος Καραϊσκάκη), benannt.
Sofades (Σοφάδες) wird erstmals im Jahr 1454 als Sofou (Σοφού) erwähnt. Am 30. April 1954 kommt es hier zu einem schweren Erdbeben mit einer Stärke von 7,0 auf der Richter-Skala. Die Stadt wird fast vollständig zerstört, insgesamt wurden 25 Menschen getötet und 157 verletzt.
Der Regionalbezirk Larisa umfasst die Gemeinden Agia, Elassona, Farsala, Kileler, Larisa, Tembi und Tyrnavos. Elassona (Ελασσόνα) ist griechenlandweit für die Käsesorten Feta, Kaseri, Kefalotyri, Myzithra und einer Sorte aus Ziegenmilch bekannt. Der Ort wurde erstmals im 8. Jahrhundert v. Chr. von Homer als Olosson erwähnt. Außerdem ist hier der Sitz des griechisch-orthodoxen Bischofs.
Farsala ist für die Süßspeise „Halva Farsalon“ bekannt. Der Unterschied zum türkischen Halva besteht in der geleeartigen Konsistenz.
Außerdem fand in Farsala am 9. August 48 v. Chr. die Entscheidungsschlacht zwischen Caesar und Pompeius statt. Die Schlacht von Pharsalos, bei der etwa 16.000 Krieger ums Leben kamen, festigte Caesars Macht im gesamten Mittelmeerraum.
Der Regionalbezirk Magnisia gliedert sich in die fünf Gemeinden Almyros, Notio Pilio, Rigas Fereos, Volos und Zagora-Mouresi. In der Gemeinde Notio Pilio (Δήμος Νοτίου Πηλίου) liegt auf etwa 450 m Seehöhe das Bergdorf Milies (Μηλιές), das heißt übersetzt ‚Apfelbäume‘. In einige Apfelplantagen wachsen hier die kleinen Bergäpfel der Sorte Firikia. Der Denkmalschutz erlaubt Neubauten ausschließlich im traditionellen Baustil. Nur zwei enge, asphaltierte Straßen sind mit Fahrzeugen befahrbar. Sonst bewegt man sich auf gepflasterten Saumpfaden, den sogenannten Kalderimia (καλντερίμι) durch den Ort. Sie führen übrigens alle zum Dorfplatz.
Milies ist die östliche Endstation der Pilionbahn. Sie verband in der Vergangenheit den Ort mit der Hafenstadt Volos. Als Touristenattraktion fährt die Schmalspurbahn (600 mm Spurweite) seit 1996 wieder ab Ano Lechonia (Άνω Λεχώνια) bergan bis Milies. Ein Unwetter hat den zweiten, von Anavros (Αναυρος) bis Agria (Αγριά) entlang der Küste verlaufenden Teil massiv beschädigt. Dies führte zur Stilllegung im Jahre 2007.
Inmitten der dicht bewaldeten Berge des Pilion liegt das Bergdorf Tsagkarada auf etwa 500 m Seehöhe. Hinunter zur Ägäis, zum schönen Fakistra Strand, sind es nur 5 km. Aber das absolute Highlight des Ortes ist eine riesige, uralte Platane am Gemeindeplatz gegenüber der Taverne "Anatoli".
Im Zweiten Weltkrieg wurde am 4. April 1943 das Dorf als „Strafmaßnahme“ gegen den griechischen Widerstands fast vollständig niedergebrannt und in der Folge 26 Männer erschossen. Ein Gedenkstein im Ort erinnert daran. Am Fuße des Pilion-Gebirges (Πήλιο) liegt die im 19. Jahrhundert gegründete Stadt Volos (Βόλος). Etwas oberhalb befand sich in der Antike die Stadt Iolkos (Ιωλκός), von der aus, so die Sage, die Argonauten zu ihrer Fahrt nach Kolchis aufbrachen.
Agia Kiriaki liegt am Südende des Pilion
Agia Kiriaki liegt am Südende des Pilion
Die Judendeportation der Deutschen Wehrmacht konnte durch eine denkwürdige Rettungsaktion von Widerstandsgruppen der EAM (Ethnikó Apelevtherotikó Métopo) verhindert werden. 900 Menschen wurden in 24 Bergdörfern versteckt und somit gerettet.
In der Antike lagen hier am Pagasitischen Golf drei Städte dicht zusammen: Iolkos, Demetrias und Pagasae. Der heutige Name Volos lässt sich höchstwahrscheinlich auf "Iōlkos" zurückführen.
1955 zerstörte ein Erdbeben großteils den historische Stadtkern von Volos. 2004 fanden im 22.000 Zuschauer fassenden Panthessaliko Stadion (Πανθεσσαλικό Στάδιο) Fußballspiele der Olympischen Sommerspiele statt.
Der Regionalbezirk Sporaden gliedert sich in die Gemeinden Alonissos, Skiathos und Skopelos. Den Namen Alonnisos (Αλόννησος) erhielt die Insel erst 1831. Früher hieß sie Liadromia und danach Chiliodromia. Einen schweres Erdbeben zerstörte am 9. März 1965 etwa 85% der Häuser, zwei Menschen kamen dabei ums Leben. An den wilden Stränden der Insel lebt das seltenste Säugetier Europas, die Mönchsrobbe (Monachus monachus). Der berühmte Alonnisos-Thunfisch wird hier von November bis Februar mit Fischerbooten und Schleppangeln gefangen. Auf Alonnisos gibt es eine Lehranstalt für Homöopathie, die „International Academy of Classical Homeopathy“. Der Norden von Skiathos (Σκιάθος) ist nahezu unbewohnt, im Süden hingegen wird vom Frühjahr bis zum Spätherbst auf Tourismus gesetzt.
2008 wurden im alten Hafen von Skiathos-Stadt Szenen für den Film „Mamma Mia!“ gedreht.
Die Insel ist für seine Sandstrände bekannt. Hier befinden sich aber auch bedeutende Klöster wie das Kloster der Verkündigung des Herrn (Ιερά Μονή Ευαγγελισμού της Θεοτόκου), umgangssprachlich auch Vangelistra genannt, oder das Moni Panagias Ikonistrias (Μονή Παναγιάς Εικονίστριας), auch Moni Kounistras bezeichnet. Darüber hinaus sind die Ruinen der Hauptstadt Kástro, eine ehemalige Zufluchtsstätte während der häufigen Piratenüberfälle, sehenswert. Der osmanische Korsar Chaireddin Barbarossa plünderte 1538 die Insel.
Das Monastery of Varlaam bei Kastraki
Das Monastery of Varlaam bei Kastraki
Der Regionalbezirk Trikala umfasst die Gemeinden Farkadona, Meteora, Pyli und Trikala. 2018 wurde die Gemeinde Kalambaka (Καλαμπάκα) auf den Namen Meteora (Μετέωρα) umbenannt. Highlight für die Besucher der Region sind die Metéora-Klöster (Μετέωρα) sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Name leitet sich von meteorizo (μετεωρίζω) ab, das bedeutet „in die Höhe heben“. Wenn sie während ihres Griechenlandaufenthaltes den Namen richtig aussprechen möchten, betonen sie das zweite "e", nicht das "o".
Die Metéora-Felsen sind spektakuläre Filmkulisse in den Filmen "Tim und Struppi und das Geheimnis um das goldene Vlies", "Auf der Fährte des Adlers", "Wer hat den Schenkel von Jupiter geklaut?", "James Bond 007-In tödlicher Mission", "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones-Die Reise mit Dad" und "Metéora".
Es handelt sich hier um 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen aber nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen. In der Theopetra-Höhle befindet sich das älteste von Menschen errichtete Bauwerk der Welt. Es ist eine Steinmauer, die den Eingang der Höhle teilweise verschließt. Sie wurde vor 23.000 Jahren errichtet.
Die Region Westgriechenland hat eine Fläche von rund 11.350 km² und wird in die Regionalbezirke Achaia, Ätholien-Akarnanien und Elis gegliedert. Insgesamt hat die Region 19 Gemeinden.
Die Region Westgriechenland liegt, durch eine Meerenge getrennt, teils an der Südwestküste des griechischen Festlands vor den Ionischen Inseln und teils im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes. Verbindung über die Meerenge schaffen die 2004 eröffnete Rio-Andirrio-Brücke und, nach wie vor, Fährschiffe.
Die Gemeinde Egialia im Regionalbezirk Achaia wurde bereits bei Homer als Küstenland erwähnt, jedoch noch mit der altgriechischen Bezeichnung Aigialeia (Αἰγιάλεια). Die Gemeinde Kalavryta (Καλάβρυτα) wird eng mit dem Beginn der Griechischen Revolution in Verbindung gebracht. Die 1885 erbaute Schmalspur-Zahnradbahnstrecke Diakopto–Kalavryta (Spurweite 750 mm) hat für die Touristik Bedeutung und die Beschaffung neuer Triebfahrzeuge sicherte auch den Fortbestand. Im Dezember 1943 führte ein Massaker der deutschen Wehrmacht zu trauriger Bekanntheit. Am 9. Dezember begann die Verwüstung von Kalavryta und weiteren 25 Dörfern in der Umgebung. Auch das Nationalheiligtum Kloster Agía Lávra (Αγία Λαύρα Καλαβρύτων) wurde völlig zerstört. Am 13. Dezember sperrten Angehörige der Deutschen Wehrmacht alle Frauen und Kinder in die Dorfschule und ermordeten anschliessend zumindest 695 Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren oberhalb des Ortes mit Maschinengewehren. 13 Männer überlebten das Massaker, weil sie von den Deutschen für tot gehalten wurden. Der Ort wurde in Schutt und Asche gelegt. 1956 erhielten 33 griechische Kriegs-Waisen aus Kalavryta nach einem Besuch bei Bundeskanzler Adenauer als kompensatorische Maßnahme eine Berufsausbildung in Deutschland zugesagt.
Norman Peach, ein deutscher Jurist und Politwissenschaftler schrieb dazu im Jahre 2000:
„Trotz Hunderten von Ermittlungsverfahren wurde wegen Kriegsverbrechen in Griechenland nur ein Hauptverfahren vor dem Landgericht Augsburg eröffnet. Es ging um die Erschießung von sechs Zivilisten auf Kreta. Das Gericht übernahm den Standpunkt der Wehrmacht, (…), so qualifizierte das Landgericht diese Hinrichtungen als ‚völkerrechtliche Notwehr‘ und sprach den angeklagten Hauptmann frei ... Alle Bundesregierungen einschließlich der jetzigen haben sich bisher geweigert, mit der griechischen Regierung in Verhandlungen über die ungelöste Frage der Entschädigung für die Opfer der damaligen Massaker einzutreten.“
In Griechenland wurden Klagen von Angehörigen der Opfer auf Wiedergutmachung von Gerichten mit Verweis auf die Staatenimmunität – kein Land kann vor einem Gericht eines anderen Staates verklagt werden – abgewiesen.[1] Am 15. Februar 2007 wies auch der Europäische Gerichtshof (EUGH) in Luxemburg Schadensersatzansprüche an Deutschland wegen des Massakers ab. Die Kläger hatten versucht, ihre Ansprüche juristisch auf ein EU-internes Übereinkommen über die Zuständigkeit und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen aus dem Jahre 1968 zu stützen; dieses sah der EUGH in seinem Urteil für diesen Fall aber als nicht anwendbar.[2] Im ähnlich gelagerten Fall um das Massaker von Distomo hat der Internationale Gerichtshof 2012 in einem Grundsatzurteil entschieden, dass Privatpersonen gegen einen Staat wegen des Grundsatzes Par in parem non habet imperium (Staatenimmunität) nicht klagen dürfen.[3]
Patras ist nicht nur eine wichtige Hafenstadt, sondern auch die Hauptstadt der Region und hat etwa 220.000 Einwohner. Sie ist als Karnevalshochburg bekannt. Der “Patrino Karnavali” (Πατρινό Καρναβάλι) wird immer am 17. Jänner eröffnet und von etwa 40.000. aktiven Karnevalisten gestaltet und gefeiert. Es soll bis zu einer Million Zuschauer geben. 1964 wurde die Universität Patras, sowie ein Technisches Ausbildungsinstitut eröffnet. Privatleuten initiierten das “Patras Wireless Metropolitan Network” und ermöglichten damit kostenloses WiFi-Internet in der Stadt. Durch Trauben-, Rosinen- und Weinhandel im Hafen entwickelten sich im 19. Jahrhundert Destillerien. So entstanden Produkte wie der Likör Tentoura und der Likörwein Mavrodaphne. In ganz Griechenland haben die Getränke der Limonadenfabrik Loux Marlafekas SA (Λουξ) Kultstatus. Das Unternehmen produziert Limonaden, Säfte, Cola, Tonic Water und Soda.
Der Regionalbezirk Ätolien-Akarnanien liegt im Südwesten des griechischen Festlandes und besteht aus den Gemeinden Agrinio, Aktio-Vonitsa, Amfilochia, Mesolongi, Nafpaktia, Thermo und Xiromero. Das Gebiet um Agrinio (Αγρίνιο) wird landwirtschaftlich intensiv genutzt und der Bau der Staudämmen Kremasta, Kastraki und Stratos haben die Entwicklung der Stadt gefördert. Tabakindustrie und Olivenbaum-Kulturen wurden zu den Haupteinnahmequellen der Stadt. Aktio (Άκτιο) besitzt einen internationalen Flughafen, der aus einem NATO-Luftwaffenstützpunkt hervorgeht. Hier fand im Jahr 31 v. Chr. die Seeschlacht von Actium statt. Es kämpfte die Flotte von Octavian gegen die von Marcus Antonius und Kleopatra. Mesolongi (Μεσολόγγι) erlangte während der Griechischen Revolution in den 1820er Jahren Berühmtheit.
Bei zwei Belagerungen durch die Türken widersetzten sich die Einwohner Messolongis solange, bis letztendlich im Jahre 1826 die Übermacht zu groß wurde. Wenigen Griechen gelang die Flucht durch die türkischen Linien. Die verbliebenen Bürger verschanzten sich nach blutigen Straßenkämpfen im Zeughaus und in der Windmühle und sprengten sich am 12.April 1826 selbst in die Luft.
Die Stadt gilt als Symbol für den griechischen Widerstand gegen das Osmanische Reich. Seit 1937 führt Mesolongi nach einer Verfügung des griechischen Königs Georgios II. den Ehrentitel „Iera Poli“ (Ιερα Πόλη), also Heilige Stadt. Andirrio (Αντίρριο) liegt am Nordufer der Meerenge zwischen Ätolien und der Peloponnes in der Gemeinde Nafpaktia (Ναυπακτία). Der Ort ist mit dem am gegenüberliegenden Ufer liegenden Ort Rio (Ρίο) durch die Rio-Andirrio-Brücke verbunden. Sie wurde 2004 nach 6 jähriger Bauzeit eröffnet und ist insgesamt 2883 m lang. Die Maut für eine einfache Fahrt mit dem PKW betrug 2019 € 13,50. Die Überfahrt mit der Fähre kostet nur die Hälfte. Zwischen 07:00 und 23:00 gibt es alle 20 Minuten eine Verbindung, nachts alle 45 Minuten.
Astakos (Αστακός) in der Gemeinde Xiromero (Ξηρόμερο) produziert hauptsächlich Weizen und Mais und hat einen Hafen, von dem Fähren nach Kastos (Κάστος) und Kalamos (Κάλαμος) auslaufen. Leo Leandros (mit bürgerlichem Namen Leandros Papathanasiou), ein griechischer Musiker, Komponist und Produzent wurde hier geboren. Er zog in den 1950er Jahren nach Deutschland und hatte dort einige Erfolge. Leondros konzentrierte sich aber auf die Karriere seiner Tochter Vicky Leandros (mit bürgerlichem Namen Vassiliki Papathanasiou). Er wird ihr Manager und Komponist. Unter dem Pseudonym Mario Panas war er mit Klaus Munro Mitkomponist von Après toi, dem Siegertitel des Eurovision Song Contestes 1972. Vicky gewann ihn damals für Luxemburg. Leo Leandros komponierte auch für Julio Iglesias, Demis Roussos und Nana Mouskouri und war der erste Sänger der Hymne von Panathinaikos.
Der Regionalbezirk Elis gliedert sich in die Gemeinden Andravida-Kyllini, Andritsena-Krestena, Archea Olymbia, Ilida, Pinios, Pyrgos und Zacharo. Südlich von Kap Katakolo erstreckt sich entlang der Bucht von Kyparissia mit rund 70 km Länge einer der längsten Sandstrände Griechenlands. In der Gemeinde Andravida-Kyllini (Ανδραβίδα-Κυλλήνη) liegt in der Nähe der Ortschaft Kastro (Κάστρο) auf einem 250 m hohen Hügel die Burg Chlemoutsi (Χλεμούτσι). Sie ist eine der größten und am besten erhaltenen Burgen in Griechenland und wurde um 1225 aus dem Erlös beschlagnahmter Kirchengüter erbaut. Das Dorf Archea Olymbia (Αρχαία Ολυμπία) ist ein von Tourismus dominierter Ort am Rande des Zeus Heiligtums Olympia, dem Austragungsort der antiken Olympischen Spiele.
Die ersten größeren Ausgrabungen in Olympia begannen 1875, nachdem Deutsche und Griechen einen Grabungsvertrag abgeschlossen hatten. Der Leiter dieser archäologischen Mission war der, von 1837 bis 1840 in Athen lebende, deutsche Archäologe Ernst Curtius. Die Grabungsergebnisse wurden von Emil Kunze zwischen 1890 und 1897 in fünf Bänden veröffentlicht.
Am Rande der Ortschaft liegt ein kleiner, in klassizistischem Stil erbauter und schön renovierter Bahnhof. Die Strecke ist nach wie vor in Betrieb, obwohl an dessen Ende eine alte Lokomotiven-Drehscheibe vor sich hin rostet. Ab dem Hafen Katakolo (Κατάκολο), in dem große Kreuzfahrtschiffe anlegen, kann man über Pyrgos (Πύργος) direkt hierher fahren. Zacharo (Ζαχάρω) liegt unweit des kilometerlangen Sandstrandes am Golf von Kyparissia (Κυπαρισσία) und ist für seine Thermalquellen bei Loutra (Λουτρά) bekannt. Die Schwefelquellen wurden bereits in der Antike zur Behandlung von Hautkrankheiten und Arthritis besucht. Bei den verheerenden Waldbrände im August 2007 wurden einige Dörfer der Gemeinde vollständig zerstört. 30 Personen kamen dabei ums Leben. Überregional bekannt wurde Zacharo auch durch den Film Sugar Town (Οι γαμπρόι) von Kimon Tsakiris. Er zeigt den Versuch eines Bürgermeisters , die ledigen Männern seines Ortes zu verheiraten. Dazu fährt er mit zehn heiratswilligen Männern nach Russland und lädt auch Frauen von dort in sein Dorf ein. Der Film wurde unter anderem bei arte gezeigt.
... fast ident mit der antiken Region Obermakedonien
Westmakedonien hat eine Fläche von rund 9.400 km² und wird in die Regionalbezirke Grevena, Florina, Kastoria und Kozani gegliedert. Insgesamt hat die Region 12 Gemeinden.
Im Osten des Regionalbezirkes Florina liegt in der Gemeinde Amyndeo das gleichnamige Weinbaugebiet. Es besitzt eine Herkunftsbezeichnungen, die über den Status eines OPAP-Weins verfügt (Onomasia proelefseos anoteras piotitos). Dies bezeichnet die höchste griechische Qualitätsstufe. Die meisten Weinberge liegen zwischen 570 m und 750 m Seehöhe. Die Traube hat die Bezeichnung Mavro Naoussis (Μαύρο Νάουσσις), wird aber meist Xinomavro (Ξινόμαυρο) genannt. Das bedeutet soviel wie „sauerschwarz“ und bezieht sich auf den vergleichsweise hohen Säuregehalt. Es ist eine alte und auch die einzige zugelassene Rebsorte die in der Region zu Weinen mit dieser Herkunftsbezeichnung verarbeitet werden darf. Bedeutende Weingüter sind Alpha Estate, Kir-Yianni, Domaine Karanika und Hatzi Winery.
Sorovits, so hieß das heutige Amyndeo bis 1928, wird 1892 an die Eisenbahnstrecke Thessaloniki-Edessa-Florina-Monastir angeschlossen. Es folgt ein wirtschaftlicher Aufschwung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Instandsetzung der Linie ab 2002 macht die Strecke seit 2007 wieder voll befahrbar. Auch eine Fortführung der Trasse nach Kalambaka bzw. Ioannina ist bereits geplant.
Der große und der kleine Prespasee liegen im Grenzgebiet zwischen Griechenland, Nordmazedonien und Albanien. Sie sind auf griechischem Staatsgebiet durch eine schmale Landbrücke getrennt. Die drei Anrainerstaaten haben hier gemeinsam auf einer Fläche von etwa 2.000 km² eines der größten Naturschutzgebiete Europas, den Prespa-Nationalpark, gegründet. Es ist die Heimat vieler gefährdeter Vögel, wie beispielsweise Pelikane und Zwergscharben. Geringe Niederschläge und verstärkte Wasserentnahme für Landwirtschaft und Haushalte haben den Wasserspiegel in den letzten Jahren aber deutlich sinken lassen.
Die Stadt Grevena im Regionalbezirk Grevena wurde bereits in der Herrschaftszeit des byzantinischen Reiches Bischofssitz der griechisch-orthodoxen Kirche. Die Region Grevena war derart abgeschieden, dass die osmanische Besatzung von 1423 bis 1912 keinen bemerkbaren Einfluss hinterlassen hat.
Im Griechisch-Türkischen-Krieg von 1897 gelang es griechischen Aufständischen beim Angriff auf Grevena die Ortschaft Kritades kurzzeitig einzunehmen. Der türkische Gegenangriff schlug sie bei Krania am 5. April 1897 zurück. Die osmanische Herrschaft endete in Grevena Anfang November 1912. Griechische Truppen nahmen die Stadt während des ersten Balkankrieges ein. Die Balkankriege gelten als Wegbereiter für den Eintritt der südosteuropäischen Staaten in den Ersten Weltkrieg.
Auch hier kam es nach dem Lausanne-Vertrag von 1923 zum sogenannten Bevölkerungsaustausch. Von Türken verlassener Landbesitz wurde griechischen Flüchtlingen zugewiesen, dies eskalierte teilweise auch in Gewalt. Am 8. Juli 1944 verübte das SS-Polizei-Grenadier-Regiment 8 im Dorf Grevena ein Massaker. Nach einigen anderen Gräueltaten wurden 42 Männer, Frauen und Kinder in einen Schafstall getrieben und dieser angezündet. Die Menschen verbrannten bei lebendigem Leib. Sogar ein kleiner, durch einen Jaucheabfluss entkommener Junge wurde verfolgt und erschossen. [1]
In der Gemeinde Argos Orestiko im Regionalbezirk Kastoria wird vorwiegend Landwirtschaft betrieben. Bis in die 1990er Jahre spielte hier die Pelz-Verarbeitung eine große Rolle. Sie war jahrzehntelang der Hauptdevisenbringer Westgriechenlands und ist trotz zurückgehender Zahlen immer noch die Nummer eins des Exportsektors im Westen Mazedoniens.
Die Gemeinde Kozani im Regionalbezirk Kozani ist Anbaugebiet des teuersten Gewürzes der Welt, dem roten Safran. Getreide und Wein wurden früher von hier auf dem Landweg nach Ungarn und Deutschland transportiert, wodurch es zu einem gewissen Wohlstand kam.
Der hier geborene, 1767 nach Wien ausgewanderte Baumwollhändler Geórgios Ioánnes Karagiánnis war der Ururgroßvater des berühmten Dirigenten Herbert von Karajan.
Die nahe Kozian ansässigen Braunkohle-Kraftwerke Agios Dimitrios und Kardia hatten laut WWF im Jahr 2007 den höchsten Ausstoß an Kohlendioxid pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) in Europa. Beide Kraftwerke verfeuern Braunkohle aus einem 10 km nordwestlich der Stadt gelegenen Tagebau. Der Transport erfolgt über Förderbandanlagen direkt in die Kraftwerke. Voio (Βόιο) liegt am Rande des am dichtest bewaldeten Gebietes Griechenlands. Hier gibt es Lebensraum für selten gewordener Raubtierarten wie Wölfen, Bären und Wildkatzen. Die ebenfalls bewaldete Hochebene des Megala Ondria (Mεγάλα Όντρια) im Nordosten der Gemeinde ist durch steile Felshänge abgeschirmt und nahezu unberührt.
LITERATUR & QUELLEN [1] Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg, Links-Verlag 2007, ISBN 978-3861534471 Aufriss google.books S. 579 f. Foto des Bahnhofs von Sorovits, Osmanisches Reich, (heute Amyndeo, Griechenland). Aufgenommen 1894 [Public domain] AGREEMENT On the establishment of a high performance railway network in South East Europe Cajetan Graf Alcaini: Biographie des Wesirs Ali-Pascha von Janina. Wien und Pest 1823, S. 3 f. The Boiling Point. Leonard Raven-Hill: Deutschland, Frankreich, Russland, Österreich-Ungarn und Großbritannien versuchen, den Deckel auf dem überkochenden Kessel mit der Aufschrift Balkan Troubles zu halten. 1912 [Public domain] Zeitungsartikel der Zeitung Embros vom 19. Oktober 1912 (julianischer Kalender), Seite 4. Charles Clive Bigham Mersey. With the Turkish Army in Thessaly. Macmillan, 1897. S. 33ff. William Kinnaird Rose. With the Greeks in Thessaly. Methuen & Co, 1897. Reprint by Adamant Media Corporation. S. 055. ISBN 1-4021-0628-9 Foto: Herbert von Karajan, 1963 auf dem Flughafen Schiphol. (CC0 1.0) Public Domain Dedication
Thessaloniki war 1997 Europäische Kulturhauptstadt
... das zentrale Gebiet des griechischen Makedonien
Zentralmakedonien hat eine Fläche von rund 19.100 km² und wird in 7 Regionalbezirke und 38 Gemeinden gegliedert.
Der Regionalbezirk Chalkidiki umfasst die gleichnamige Halbinsel mit ihren „drei Fingern“ Kassandra (Κασσάνδρα), Sithonia (Σιθωνία) und Agion Oros (Άγιο Όρος, Athos). Die Klöster von Athos sind autonomer Bestandteil des griechischen Staates. Die 20 Großklöster der orthodoxen Mönchsrepublik sind Teil des UNESCO-Welterbes.
„Die Athoniten verwehren den Frauen den Zutritt zum Heiligen Berg, weil sie die Frauen wahrhaft lieben. Alle Frauen sind auf dem Athos abwesend, und doch wieder, durch die Gottesmutter, Maria, sind alle anwesend.“ - Pater Mitrophan -
Der Waldbestand von Kassandra wurde durch Waldbrände stark dezimiert. An den weitläufigen Sandstränden dominiert der Tourismus. Sithonia ist deutlich gebirgiger. Der von Nord nach Süd verlaufende Gebirgszug, der Itamos (Ίταμος) ist gänzlich bewaldet. Im Gebirge gibt es Ziegenherden und zahlreiche Bienenkästen zur Honiggewinnung. Auch in der autonomen Mönchsrepublik Athos (Ἄθως) gab es vernichtende Waldbrände. An der Südspitze liegt der Berg Athos, er ist mit 2.033 m die höchste Erhebung der Chalkidiki.
Veria, die Hauptstadt des Regionalbezirkes Imathia, gehört aufgrund von Funden aus dem Jahr 6.250 v. Chr. zu den ältesten Siedlungsgebieten Griechenlands. Der Hauptwirtschaftszweig in der wasserreichen, makedonischen Tiefebene ist nach wie vor der Anbau von Baumwolle. In Naoussa (Νάουσα) wurde in der Zeit von 1906 bis 1922 eine 600 mm Schmalspurbahn, die „Waldbahn“, umgangssprachlich Decauville (ντεκοβίλ), betrieben. Vom Kanelli-Wald (δάσος Κανέλλη) in der Nähe der 3-5-Quellen (Τρία Πέντε Πηγάδια) führte die Strecke über den Kamenik-Bach, durch den Decauville-Tunnel und weiter über zwei Flussbrücken zum Gournósovo-Sägewerk, das auf 1.050 Metern Seehöhe lag.
Das Schnittholz wurde ab hier mit einer Materialseilbahn zum Normalspurbahn-Bahnhof in der Nähe des heutigen Lefkadia (Λευκάδια) gebracht.
Der Regionalbezirk Kilkis ist von Landwirtschaft geprägt. Die wichtigsten Produkte sind dabei Weizen, Tabak und Baumwolle. In der Gemeinde Peonia (Παιονία) liegt das Weinbaugebiet Goumenissa (Γουμένισσα), mit dem Status eines OPAP-Weines, der höchsten griechischen Qualitätsstufe. Die wichtigste Rebsorte ist der Xinomavro. Sie wird durch den Negoska, der ausschließlich in Griechenland angebaut wird, ergänzt. Die Firmen Aidarini Hristou, Arhontaki, Boutari, Eftihdi und Tatsi keltern hier Qualitätsweine.
Im Regionalbezirk Pella liegt die „Stadt des Wassers“, Edessa. Verlauf und Gestalt der Wasserfälle von Edessa haben sich im Laufe der Zeit verändert. Als 1963 Bauarbeiten der Stromgesellschaft DEI (ΔΕΗ) den Zufluss zum Wasserfall fast versiegen ließen, protestierten die Bürger der Stadt bis zur Einstellung der Bauarbeiten. Die Wasserfälle sind weithin bekannt. Am größten Wasserfall Griechenlands, er wird Karanos genannt, stürzt das Wasser 70 m in die Tiefe.
Pella (Πέλλα), die ehemalige Hauptstadt des antiken Makedonien, ist auch die Geburtsstätte von Alexander dem Großen (* 356 v. Chr.; † 323 v. Chr. in Babylon). Er war König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes.
Die Gemeinde Dion-Olymbos im Regionalbezirk Pieria hat ihren Verwaltungssitz in der Stadt Litochoro (Λιτόχωρο). Hier wurde in der Nacht zum 31. März 1946 Geschichte geschrieben, denn der Angriff der Rebellen der Demokratischen Armee Griechenlands (DSE) auf die Polizeistation von Litochoro gilt als Ausbruch des Griechischen Bürgerkriegs. Er dauerte von 1946 bis 1949. Heute ist die Stadt aufgrund ihrer Lage ein Ausgangspunkt für Bergtouren auf den Olymp (Όλυμπος) und in die Schlucht des Flusses Enipeus (Ενιπέας). Sie ist aber auch ein Spielort des Olympos Festivals. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung, die jährlich in den Monaten Juli und August stattfindet. Einheimischen und Touristen wird dabei kulturell hochwertige Unterhaltung geboten und der Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen gefördert.
Der Regionalbezirk Thessaloniki ist mit mehr als einer Million Einwohnern der bevölkerungsreichste in Griechenland. Die Stadt Thessaloniki (Θεσσαλονίκη), auch Saloniki (Σαλονίκη) genannt, ist mit weit über 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Griechenlands und eine bedeutende und moderne Universitäts-, Messe-, Kultur-, Industrie- und Hafenstadt. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Lefkós Pýrgos (Λευκός Πύργος), der „weiße Turm“, und eine Blätterteig-Spezialität aus Stadt und Umland nennt sich Bougatsa (μπουγάτσα). Thessaloniki wurde 315 v. Chr. vom makedonischen König Kassandros als „Thessalonike“ gegründet. Die Stadt war ab 168 v. Chr. römisch, ab 560 byzantinisch und wurde nach monatelanger Belagerung am 29. März 1430 Teil des Osmanischen Reiches. Erst am 8. November 1912 überließ Hasan Tahsin Paşa Thessaloniki kampflos den griechischen Truppen und ging mit etwa 25.000 Mann in Gefangenschaft.
Seine Macht festigte König Kassandros durch die Heirat mit Thessalonike, einer Halbschwester von Alexander dem Großen, den Wiederaufbau von Theben und die Gründung der Stadt Thessaloniki.
Wegen der großen jüdischen Gemeinde war Thessaloniki früher auch als „Jerusalem des Balkans“ bekannt. Ab 07.11.1911 hielt sich David Ben-Gurion zum Türkischstudium in der Stadt auf und war fasziniert von der Vielfalt des damaligen jüdischen Gemeinwesens. Ab April 1941 kam es zur Besetzung durch deutsche Truppen und ab März 1943 wurden von den deutschen Besatzern nahezu alle Juden ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Von den rund 56.000 Juden, damals die größte sephardische Gemeinde Europas, überlebten nur etwa 2.000. Am 20. Juni 1978 erschütterte ein schweres Erdbeben Thessaloniki und seine Umgebung, es hatte die Stärke 6,6 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag nur 30 km nordöstlich der Stadt nahe dem Volvi-See. 50 Todesopfer waren zu beklagen, Tausende blieben wegen der zahlreichen Gebäudeschäden obdachlos und es entstanden erhebliche Sachschäden.
LITERATUR & QUELLEN Pater Mitrophan, in: Günther 1996. Administration of Mount Athos, Diamonitirion 1979, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Diamonitirion_1979.jpg#/media/Datei:Diamonitirion_1979.jpg [Public domain] Bergstation der Materialseilbahn in Gournósovo, Unbekannter Fotograf, Approx 1910-1920, [Public domain] O&K Dampflok mit etwa 50 PS bei Gournósovo, Unbekannter Fotograf, [Public domain] Jean-Joseph Taillasson (1745–1809): Kassander und Olympias, Öl auf Leinwand, 1799, Musée des beaux-arts de Brest. [Public domain] Αλέξης Χατζηιωαννίδης (Alexis Chatziioannidis): Εφορεία Αρχαιοτήτων: Περπατώντας στα ίχνη του παρελθόντος. [https://www.pena.press/home/68cxagcepkdkxbarsatppdcwmjmgwb, Zugriff 14.12.2019] Wanderweg: Gournósovo (Γουρνόσοβο) – Decauville-Tunnel (Γαλαρία ντεκοβίλ) – Großer Teich (Μέγα Ρέμα) – Koutsoufliani (Κουτσούφλιανη). [https://www.wikiloc.com, Zugriff 14.12.2019] https://el.wikipedia.org/wiki/Εδεσσαίος, Zugriff 14.12.2019 Von Ευαγγελία Κατή - δημιουργία του χρήστη που το επιφόρτωσε, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7895258 Diodor 19, 51, 5; Iustinus 7, 6, 10; 17, 3, 14. Zeitungsartikel der griechischen Zeitung Eleftheria vom 19. August 1963, Seite 8 Spalte links. Ulrike Tischler: FEZtgefahren: aus dem Istanbuler und Saloniker Alltag, 2007 S. 105 Gila Hadar, "Space and Time in Salonika on the Eve of World War II and the Expulsion and Extermination of Salonika Jewry", Yalkut Moseshet 4, Winter 2006. [http://www.oswego.edu/~baloglou/misc/sephardim.html, Zugriff 14.12.2019]